Gefährdungsbeurteilung nach Arbeitsschutzgesetz und Betriebssicherheitsverordnung. (Quelle: VFA-Akademie))

Hilfe für die Gefährdungsbeurteilung

Aktuelles

Durch die zum 1. Juni 2015 aktualisierte Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV 2015) gewinnt die Gefährdungsbeurteilung (GB) in der Aufzugstechnik weiter an Bedeutung. Nach der BetrSichV 2015 darf die GB nur von fachkundigen Personen durchgeführt werden.

Die VFA-Akademie bietet ein zweitägiges Praxisseminar für im Aufzugbau tätige Sicherheitsbeauftragte und -fachkräfte, fachkundige Personen von Wartungs- und Instandhaltungsunternehmen, Verkäufer aus dem Bereich Modernisierung, Mitarbeiter von Prüforganisationen und für befugte Personen von Betreibern. Die erforderliche Fachkunde für die Erstellung von GBen wird in diesem Kurs vermittelt.

Mit Hilfe eines Excel-Tools erhalten die Teilnehmer eine Anleitung für die praxisgerechte Erstellung der GB. Das Seminar schließt ab mit einer Erfolgskontrolle, bei deren Bestehen die Befähigung des Teilnehmers zur Erstellung von GBen nachgewiesen werden kann.

Gefährdungen ermittelt und Risiken erkannt

Eine Gefährdungsbeurteilung ist vor Inbetriebnahme und danach in regelmäßigen Abständen durchzuführen. Dadurch werden Gefährdungen ermittelt und Risiken erkannt. Es können daraufhin Abhilfemaßnahmen vorgeschlagen und Lösungs- bzw. Entscheidungshilfen angeboten werden.

Der Betreiber einer Aufzugsanlage kann damit ein Konzept erstellen, mit dem er die Anpassung des Betriebes der Anlage an den in der BetrSichV 2015 geforderten "Stand der Technik" erreichen kann. Vor allem aber lassen sich hieraus erforderliche sicherheitstechnische und Modernisierungsmaßnahmen an bestehenden Aufzugsanlagen ableiten. Durch eine umfassende und klare Kommunikation wird Rechtssicherheit geschaffen und Synergien für alle Beteiligten geboten.

Zweiteiliges Seminar

Das Seminar besteht aus zwei Teilen: eine umfassende theoretische Schulung zur Gefährdungsbeurteilung wird vertieft durch die praktische Anwendung des Tools zur Erstellung der GB - für das Seminar wurde ein umfassendes excel-basiertes Software-Tool entwickelt, das die Seminarteilnehmer unter Beachtung des Copyrights im Seminar und auch für ihre weitere Arbeit benutzen können. Erforderlich zur Anwendung des Tools sind ein Laptop und eine hochauflösende Kamera. Die Teilnehmer wenden das Tool an zwei Aufzugsanlagen an: einer neuen, modernen, und einer älterer Bauart, beide jeweils aus dem Standardbereich der Aufzüge.

Das Tool besteht aus zehn Blättern:
• Deckblatt mit zusammenfassender Darstellung aller Informationen zur Gefährdungssituation und zusammenfassender Beurteilung des Aufzuges.
• Fünf Blätter zu den Bereichen Fahrkorb, Zugang, Triebwerksraum, Fahrkorbdach und Schachtgrube, jeweils mit dem vom Deckblatt übernommenen Formularkopf, einem Ergebnis- und Hinweisteil und dem wichtigen Bilder- und Dokumentationsteil.
• Maßnahmentabelle: Hier werden mögliche Gefährdungssituationen und resultierende Gegenmaßnahmen dargestellt. Durch die Kennzeichnung mit Signalfarben ist auf einen Blick zu erkennen, welches Risiko die ermittelte Gefährdung darstellt.
• Gefährdungsklassen: Hier werden die elf Hauptgefährdungsarten jeweils weiter detailliert und können anschließend in die vorgenannten Blätter übernommen werden.
• Dasselbe gilt für das Blatt Risikoeinschätzung. Mit Hilfe einer Matrix kann mit den vier Stufen für die "Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Schadens" und den fünf Stufen für das "zu erwartende Schadensausmaß" eine der elf Stufen für das zu erwartende Risiko ermittelt werden. Diese werden wiederum mit den Signalfarben gekennzeichnet.
• Das zehnte Blatt enthält wichtige Anwenderinformationen. Als Beispiel wurde bei einer Anlagenbesichtigung im Rahmen der praktischen Anwendung des excel-Tools festgestellt, dass im Triebwerksraum unter anderem noch eine offene Steuerung vorhanden war.

Schutz gegen elektrischen Schlag

Auf dem Blatt "Triebwerksraum" wird diese Gefährdung im Bereich "Fotos" dokumentiert. In der Maßnahme- und Bewertungstabelle für den Triebwerksraum ist festgelegt, dass als Sofortmaßnahme der Schutz gegen elektrischen Schlag gewährleistet sein muss. Dies kann in diesem Fall kurzfristig durch eine geeignete, segmentierte Plexiglasabdeckung mit entsprechender Kennzeichnung erfolgen. Mittelfristig sollte eine neue Steuerung eingebaut werden.

Nächste Kurstermine: 24./25.02.2016, Stuttgart sowie 06./07.04.2016, Rieblingen. Informationen und Anmeldungen über die VFA-Geschäftsstelle.

www.vfa-interlift.de

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