Massimo Giovenzana. (Quelle: Giovenzana International)

Innovator aus Berufung

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Seit mehr als 60 Jahren bereichern die technischen Lösungen von Giovenzana International den Alltag von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt: von hoch entwickelten Industrieprozessen bis zu Aufzügen.

Das alles begann mit einem Mailänder Handwerksunternehmen in der Nachkriegszeit, das sich rasant entwickelte und heute solide Wurzeln hat in etwas, das Präsident Massimo Giovenzana "Europa-Land" nennt.

Können wir derzeit – bei aller Vorsicht – von einem wirtschaftlichen Aufschwung sprechen?
Giovenzana: Eine Aufwärtsbewegung ist tatsächlich spürbar, aber wir können nicht behaupten, das sei ein richtiger Aufschwung. Leider ist die Lage überall noch sehr angespannt. Unternehmen, die sich auf Bankkredite verlassen, haben große Schwierigkeiten. Während sie sich um Technologieentwicklung und Qualität bemühen, werden sie mit einer Vielzahl von Produkten konfrontiert, die weder Qualität haben noch die Sicherheitsstandards erfüllen.

Wie haben Sie die Krise durchgestanden?
Giovenzana: Wir haben kontinuierlich in Technologie investiert und uns an der Entwicklung von Normen beteiligt. Denn wir möchten eine aktive Rolle bei der Definition von Sicherheit von Mitarbeitern und Gesellschaft spielen, die unsere Produkte nutzen.

HandwerkIhr Blickwinkel entspringt einer inzwischen sehr internationalen italienischen Wirtschaft. Was nehmen Sie im Moment wahr?
Giovenzana: Als Europäer sehe ich Italien als eine Region in Europa. Leider fehlt der Gemeinsinn, der uns erlaubt, eine gemeinsame Zukunft aufzubauen - wir gehen eher einer Auflösung entgegen. Darüber hinaus erfährt die Wirtschaft einiger führender Länder einen Rückgang, während andere, die in Schwierigkeiten steckten, wie etwa Spanien, derzeit ein signifikantes Wachstum des Bruttoinlandsprodukts verzeichnen. Das Bruttoinlandsprodukt von Italien ist nach Jahren der Rezession fast um 0,1 Prozent gestiegen. Mehr als andere Nationen zahlen wir für den Mangel an ökonomischem Zusammenhalt und an Industriepolitik.

Es gibt aber durchaus wirkliche Unternehmer in Italien, und gar nicht wenige.
Giovenzana: Aber nicht alle sind bereit für einen Perspektivwechsel, um der heutigen Welt entgegenzutreten. Das Unternehmen, das ich vertrete, hat indes - mal abgesehen von den Zeiten der Rezession - nie aufgehört, mit Innovationen die Gesellschaft zu bereichern und seinen eigenen Aktionsradius zu vergrößern. Das zeigt etwa die Eröffnung diverser internationer Niederlassungen, zuletzt etwa 2015 in Brasilien.

Italienische Unternehmen, die auf dem internationalen Markt erfolgreich sind, gibt es einige. Welches ist Ihr Rezept?
Giovenzana: Wir haben die Welt, die uns umgibt, stets studiert und niemals nur zugeschaut. Wir möchten uns ständig verbessern und alles tun, damit der Markt für unsere Produkte wächst. Und wir haben immer Schutz und Sicherheit für Mitarbeiter und Gesellschaft im Blick. Wir haben viel Energie in die Zertifizierung gemäß internationaler Normen gesteckt. Aber oft reicht das nicht, wenn man draußen nach billigeren Lösungen sucht.

Wie kann man das Prinzip der Qualität vermitteln?
Giovenzana: Wie immer hängt es von der Fähigkeit des Großhändlers ab, ein Produkt in den Fokus zu rücken: etwa über den Preis, über Auszeichnungen, im Konzert mit weiterer Produkten usw. Da der Preis aber vom Markt schon festgelegt ist, muss es vorwiegend um die Kundenbetreuung gehen. Wer eine echte Partnerschaft aufbaut, wird nicht mehr als Lieferant gesehen, der Preisnachlässe auf bestimmte Produkte gewährt. Es wächst vielmehr ein Vertrauensverhältnis, das auf das Lösen der Kundenprobleme ausgerichtet ist.

HandwerkWelche Rolle spielt die Größe des Händlers für eine solche Partnerschaft?
Giovenzana: Wir können unseren Vertrieb nicht auf sehr viele Schultern verteilen. Dennoch definiert die Dimension allein nicht die Machbarkeit einer Partnerschaft. Bei einem gut durchdachten Projekt kann sich auch ein kleiner Händler als ein optimaler Partner entpuppen. Man muss nur in den wesentlichen Punkten gut zusammenarbeiten.

Also ist es nicht nur eine Frage der Größe?
Giovenzana: Natürlich nicht. Wenn ein kleiner Großhändler uns gegenüber eine Idee äußert, wägen wir ab, ob und wie wir darauf eingehen können.

Genau so, wie, wenn eine Firma nach einem Bankkredit fragt, um ein Projekt zu finanzieren, und einen Businessplan vorlegt?
Giovenzana: Die Parallele ist ganz richtig. Wir wertschätzen mit Interesse die Projekte, die mittelfristig zu Weiterentwicklungen führen können.

www.giovenzana.com

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