Die PCAP-Technologie erlaubt die designerische Gestaltung der Gerätefront mit Glas und Metall.  (Foto: © Hy-Line Holding GmbH)

Die PCAP-Technologie erlaubt die designerische Gestaltung der Gerätefront mit Glas und Metall. (Foto: © Hy-Line Holding GmbH)

Unterwegs im Aufzug – mit Smartphone-Technologie

Aktuelles

Displays zur Anzeige der Fahrtrichtung und des Fahrtziels gibt es in Aufzügen seit vielen Jahren. Mit der PCAP-Technologie wird die vom Smartphone gewohnte Bedienung auf den Aufzug übertragen.

Die Auswahl und die Anzeige des Ziels finden am selben Ort und nicht getrennt voneinander statt. Ist das schon revolutionär?

Neue Freiheitsgrade

Längst haben Industriesteuerungen dank des Einsatzes der Touch-Technologie zeitgemäße Bedienoberflächen zur Interaktion mit der Maschine geschaffen. Besonders relevant ist die PCAP-Technologie – kurz für "Projected Capacitive Touch Screen", die sich seit dem Aufkommen der Smartphones auf breiter Ebene durchgesetzt hat. Denn sie erlaubt die designerische Gestaltung der Gerätefront mit Glas und Metall.

Sie schaut gut aus, ist trotzdem robust genug für den rauen Betrieb. Software bestimmt die Funktionen. Klicken, wischen, zoomen – die Erwartungshaltung des Anwenders ist von der Erfahrung mit dem Smartphone geprägt. Bei der PCAP-Technologie sind der Sensor, der die Berührungen detektiert, und das dekorative Deckglas voneinander getrennt und können unabhängig gestaltet werden.

Konzepte

HandwerkMit diesem Konzept können die Anforderungen sowohl von dem Mechanik-Konstrukteur als auch dem Designer erfüllt werden.

Während in konventionellen Industriesteuerungen die meisten Funktionen wie beim Smartphone "on Screen" ausgeführt werden – indem der Anwender den Wert dort verändert, wo er angezeigt wird – können Funktionen wie "Tür auf" und Ventilation als kapazitive Einzeltaster unabhängig vom Display platziert werden.

Durch Regularien vorgeschriebene mechanische Schalter wie für den Notruf lassen sich im Deckglas integrieren, das dafür einen entsprechenden Durchbruch erhält.

Deckglas

Das Deckglas und seine Gestaltung rücken in den Blickpunkt. Im Siebdruckverfahren können verschiedene Hintergrundfarben sowie Firmenlogo und Beschriftungen aufgebracht werden. Auf der Rückseite des Glases sind sie vor Einflüssen wie Kratzern und Flüssigkeiten sicher. Die Oberfläche des Glases kann optisch veredelt werden, um störende Reflektionen des Umgebungslichts auf ein Minimum zu reduzieren.

Mit dem Black Panel-Effekt werden die Bedienelemente nur dann sichtbar, wenn sie aktiv sind. Bei der mechanischen Bearbeitung des Glases sind viele Wünsche erfüllbar: Konturen werden CNC-gesteuert ausgearbeitet, Bohrungen für Notruf und Lautsprecher ausgespart. Die Kanten können geschliffen werden, um einen hochwertigen Eindruck zu hinterlassen.

Das Glas kann bündig in die Oberfläche des Bedienpanels eingelassen werden. Ein weiterer Aspekt ist die Haptik: Der Finger des Bedieners gleitet gerne auf einer angerauten Oberfläche: man mache sich den Unterschied zwischen der Oberfläche einer Fensterscheibe und eines Mousepads bewusst.

Wichtig ist auch die Sauberkeit: Glas ist beständig gegenüber typischen Reinigungsmitteln; die glatte Oberfläche ist leicht zu reinigen. Für besondere Anforderungen kann die Glasoberfläche mit einer keimtötenden Schicht ausgerüstet werden, die den Einsatz in sensiblen Umgebungen erst ermöglicht.

Touch-Controller

HandwerkHinter dem Deckglas, oberhalb des Displays, befindet sich der Touch-Sensor. In ihm sind Elektroden integriert, die die Berührung des Deckglases durch den Finger registrieren. Ein Touch-Controller wertet Änderungen in den Kapazitäten der Elektroden aus und rechnet sie in Koordinaten um. Störsignale werden erkannt und ausgeblendet. Dadurch wird gleichzeitig eine hohe Empfindlichkeit ermöglicht und das selbstständige Auslösen durch Störsignale verhindert.

Bei der Integration, also dem Einbau von Display, Sensor und Frontglas in das Gerätegehäuse, müssen bestimmte Regeln be¬rücksichtigt werden, um die Auswertung über die gesamte Oberfläche gleichmäßig zu ermög¬lichen. Hilfestellung erhält der Entwickler im Workshop PCAP und Glas, den Hy-Line regelmäßig in verschiedenen Städten veranstaltet. (Mehr Informationen unter www.hy-line.de/pcap-workshop).

Fazit

Ob Steuerung im Aufzug oder für die Fahrtreppe sowie Anzeige vor dem Lift – aktuelle Steuergeräte müssen in vielfältigen Umgebungen funktionieren. Dabei sollen sie noch angenehm zu bedienen sein, kompakt aufbauen und im Design zur Anwendung passen.

Ein PCAP-Touchscreen mit einem hellen Display erfüllt diese Anforderungen mit Bravour. Die Oberfläche aus Glas ist widerstandsfähig gegenüber den Einflüssen des Alltagsbetriebs.

www.hy-line.de

PCAP-Technologie: Bei PCAP (Projected Capacitive Touch Screen) wird durch Berührung der Oberfläche ausgelöste Änderung eines schwachen elektrischen Felds von einer Elektronik ausgewertet. Position und Zahl der erkannten Änderungen werden als Berührpunkte an den Rechner weitergegeben, der dann entsprechende Aktionen, z.B. eine geänderte Darstellung auf dem Display und Schaltvorgänge auslöst.