Mithilfe der neuen Firmware-Version des SL6+ kann ein fernbetätigbarer Notruftaster unkompliziert angesteuert werden. (Foto: © SafeLine)

Mithilfe der neuen Firmware-Version des SL6+ kann ein fernbetätigbarer Notruftaster unkompliziert angesteuert werden. (Foto: © SafeLine)

Automatisiertes Testen des Notruftasters

Aktuelles

Eine neue Firmware des SL6+ ermöglicht das automatisierte Überprüfen des Notruftasters und der Kommunikationswege.

Bosch Service Solutions hat im Rahmen eines Projektes die Firmware des SafeLine SL6+ durch den Hersteller SafeLine um neue Funktionen erweitern lassen. Mithilfe der neuen Firmware-Version des SL6+ kann ein fernbetätigbarer Notruftaster unkompliziert angesteuert werden.

Damit ist es nun möglich alle Komponenten des Aufzugnotrufs automatisiert zu überprüfen. Entsprechend der normativen Forderung umfasst dies den Kommunikationsweg und die Funktionsbereitschaft des Notrufgeräts mithilfe der Routinemeldung sowie den Akku für die Notstromversorgung durch die Kapazitätsmessung.

Darüber hinaus ist auch die automatisierte Prüfung des Mikrofons und Lautsprechers durch einen Signalton sowie des Notruftasters und dessen Kabelverbindung durch den mechanischen Selbsttest möglich.

Risiko einer Betreiberhaftung deutlich senken

Aufzughersteller können mit der neuen Firmware des SL6+ den Betreibern nicht nur eine ganzheitliche Aufzugnotruflösung anbieten, sondern sie auch darin unterstützen, das Risiko einer Betreiberhaftung deutlich zu senken.

HandwerkDer Einsatz des fernbetätigbaren Notruftasters, beispielsweise den der Firma Schaefer, bietet sich in Verbindung mit dem SafeLine SL6+ besonders in sozialen Brennpunkten oder öffentlichen Gebäuden mit hoher Vandalismus-Gefahr an. "Fernbetätigbare Notruftaster sind in der Branche sicherlich vielen bekannt. Aber zum Einsatz werden sie bisher nur bei wenigen gekommen sein", erklärt Bodo Adamus, Senior Sales Manager bei Bosch Service Solutions.

Der Grund: Es reicht nicht aus den fernbetätigbaren Notruftaster in einem festgelegten Intervall anzusteuern, damit dieser durch den eingebauten Elektromagnet mechanisch betätigt wird, sondern man muss während dieses Selbsttests auch die Notrufübermittlung verhindern.

Aktuelle Firmware soll Problem lösen

"Wird nämlich während des Selbsttests die Notrufübermittlung nicht unterdrückt, erhält die Leitstelle – aus ihrer Sicht – einen echten Notruf, der Kosten durch die Bearbeitung verursacht", so Bodo Adamus weiter.

Außerdem gibt es weder eine eingeschlossene noch eine prüfende Person im Fahrkorb, die dem Leitstellenmitarbeiter mitteilen kann, ob Hilfe benötigt wird oder nur der Notruf getestet wurde. Je nach hinterlegtem Maßnahmenplan kann diese Situation zu einem Interventionseinsatz mit weiteren Kosten führen.

Die aktuelle Firmware des SL6+ GSM und des SL6+ PSTN soll dieses Problem lösen: Über einen der beiden Schaltkontakte wird der fernbetätigbare Notruftaster aktiviert. Während dieser Zeit erwartet das SL6+ die entsprechende Schaltaktivität des Notruftasters und unterdrückt die Notrufübertragung.

Schließt beziehungsweise öffnet der Notruftaster erwartungsgemäß, war der Test erfolgreich. Schaltet der Notruftaster nicht, wird eine technische Meldung an die Leitstelle abgesetzt, dass ein Defekt vorliegt.

Automatisiertes Überprüfen der Kommunikationswege

HandwerkDas SL6+ GSM konnte bereits zur Markteinführung Ende 2015 über die beiden Kommunikationswege GSM und parallel das (emulierte) analoge Festnetz auf eine Leitstelle aufgeschaltet werden. Durch die freie Konfiguration des Erst- und Ersatzweges stehen zwei Kommunikationswege zur Verfügung, wie es viele aus der Welt der Gefahrenmeldeanlagen kennen.

In der aktuellen Firmware des SL6+ wurde das Verhalten bei Ausfall eines Kommunikationsweges optimiert. Es werden die GSM-Signalstärke und die Spannung des (emulierten) analogen Telefonanschlusses überwacht. Wird bei einem Kommunikationsweg der Grenzwert unterschritten, erfolgt sofort ein Verbindungstest über den anderen Kommunikationsweg.

Schlägt dieser Test fehl, bedeutet das, dass das Notrufgerät im Ernstfall keinen Notruf mehr absetzen kann, weil beide Kommunikationswege ausgefallen sind. Es schaltet deshalb einen potentialfreien Kontakt, mit dem zum Beispiel die Brandfallsteuerung des Aufzugs aktiviert werden kann. Der Aufzug ist dann außer Betrieb und das Risiko eines Haftungsanspruches an den Betreiber ist minimiert.

www.boschservicesolutions.com