"Wir sehen uns weiterhin mit einer einzigartigen Mischung von Herausforderungen konfrontiert, die in ihrem Ausmaß und ihrer Komplexität beispiellos sind", sagt Silvio Napoli, Verwaltungsratspräsident und CEO von Schindler.

"Wir sehen uns weiterhin mit einer einzigartigen Mischung von Herausforderungen konfrontiert, die in ihrem Ausmaß und ihrer Komplexität beispiellos sind", sagt Silvio Napoli, Verwaltungsratspräsident und CEO von Schindler. (Foto: © Schindler)

Schindler: "Herausforderungen verschärfen sich"

Aktuelles

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 war das Geschäft von Schindler weiter unter Druck. Das Betriebsergebnis sank im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 von 607 auf 403 Millionen Schweizer Franken. In der Konzernleitung gibt es Veränderungen.

Ursache sind nach Angaben des Konzerns vor allem die "verlangsamte Entwicklung der chinesischen Wirtschaft, durch Covid-bedingte Lockdowns“. Zudem kommt es zu anhaltenden Störungen in der Lieferkette und einer starken Inflation.

Das Betriebsergebnis sank im ersten Halbjahr auf 403 Millionen Schweizer Franken (CHF). Im Vorjahr waren es noch CHF 607 Millionen). Die EBIT-Marge erreichte nur noch 7,5 Prozent (Vorjahr: 11,1 Prozent). Das bereinigte EBIT erreichte CHF 466 Millionen mit einer Marge von 8,7 Prozent – im Vorjahr waren es noh 638 Millionen CHF; 11,7 Prozent). Im zweiten Quartal 2022 ging das Betriebsergebnis auf CHF 192 Millionen zurück (Vorjahr: CHF 319 Millionen). Die EBIT-Marge betrug 7,1 Prozent (Vorjahr: 11,1 Prozent). Die bereinigte EBIT-Marge erreichte 8,5 Prozent (Vorjahr: 11,7 Prozent).

Beispielloses Ausmaß und Komplexität 

Weitere Informationen: Der Schindler-Zwischenbericht per 30. Juni 2022 Als Grund nennt der Konzern ein negativen Umsatzwachstums, die Kosteninflation, die Halbleiterknappheit sowie die Problemen in der Lieferkette und von Restrukturierungskosten.

Der Auftragseingang stieg um 3,0 Prozent auf CHF 6 227 Millionen, während der Umsatz um 2,4 Prozent auf CHF 5.345 Millionen zurückging. Der Konzerngewinn sank CHF 296 Millionen (2021: 455 Millionen), und der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit erreichte CHF 299 Millionen.

"Wir sehen uns weiterhin mit einer einzigartigen Mischung von Herausforderungen konfrontiert, die in ihrem Ausmaß und ihrer Komplexität beispiellos sind", erklärte Silvio Napoli, Verwaltungsratspräsident und CEO von Schindler. Die Probleme in der Lieferkette in Kombination mit der verschärften Situation in China und der stark steigenden Inflation hätten die Ergebnisse in den ersten sechs Monaten des Jahres belastet. "Die seit Februar forcierten Maßnahmen zur Performance- und Profitabilitätssteigerung zeigen bereits erste Erfolge", so Napoli. Ihre volle Wirkung würden sie jedoch aufgrund der Vorlaufzeiten im Auftragsbestand erst in einiger Zeit entfalten.

Veränderungen in der Konzernleitung

CFO Urs Scheidegger wird die Konzernleitung verlassen und per 1. September 2022 zum Chief Risk Officer ernannt. Foto: © SchindlerCFO Urs Scheidegger wird die Konzernleitung verlassen und per 1. September 2022 zum Chief Risk Officer ernannt. Foto: © Schindler

Schindler gab bekannt, dass Urs Scheidegger, CFO, die Konzernleitung verlassen und per 1. September 2022 zum Chief Risk Officer ernannt wird. In seiner neuen Rolle wird er an den Aufsichts- und Strategieausschuss berichten. Auch Sabine Siméon-Aissaoui, verantwortlich für Supply Chain, wird per 31. Juli 2022 aus der Konzernleitung ausscheiden und das Unternehmen verlassen.

Nachfolgerin von Scheidegger als CFO wird ab 1. September Carla De Geyseleer. Zuletzt war sie Group CFO bei Volvo Cars. Davor war Carla de Geyseleer CFO bei Société Générale de Surveillance (SGS) sowie in verschiedenen Führungspositionen im Finanz- und Controlling-Bereich bei Vodafone und DHL tätig. Carla De Geyseleer ist Verwaltungsratsmitglied bei Hilti und Polestar und Beiratsmitglied der Universität Genf.

Ab dem 1. September 2022 wird sich die Konzernleitung bei Schindler dann wie folgt zusammensetzen: Silvio Napoli (Verwaltungsratspräsident und CEO), Paolo Compagna (COO und Deputy CEO), Julio Arce (Europa Süd), Matteo Attrovio (CIO), Karl-Heinz Bauer (CTO), Carla De Geyseleer (CFO), Meinolf Pohle (Europa Nord), Robert Seakins (Asien-Pazifik), Tobias B. Staehelin (Human Resources) und Daryoush Ziai (China und Escalators).

Die Zahlen im Einzelnen

Auftragseingang und Auftragsbestand

Der Auftragseingang stieg im ersten Halbjahr 2022 um 3,0 Prozent auf CHF 6.227 Millionen (Vorjahr: CHF 6 043 Millionen), was einer Zunahme von 4,0 Prozent in Lokalwährungen entspricht. Die Regionen Amerika und EMEA verzeichneten positives Wachstum, während die Region Asien-Pazifik unter dem starken Rückgang im chinesischen Neuanlagenmarkt litt. Infolgedessen war das Neuanlagengeschäft insgesamt rückläufig, was von Wachstum im Servicegeschäft und Aufschwung bei Modernisierungen und Reparaturen abgefedert wurde.

Im zweiten Quartal 2022 verlangsamte sich die Wachstumsdynamik. Der Auftragseingang erreichte CHF 3.063 Millionen (zweites Quartal 2021: CHF 3 106 Millionen), was einem Rückgang von 1,4 Prozent bzw. 0,6 Prozent in Lokalwährungen entspricht.

Per 30. Juni 2022 erhöhte sich der Auftragsbestand um 6,6 Prozent auf CHF 10.257 Millionen (Vorjahr: CHF 9 623 Millionen). In Lokalwährungen stieg der Auftragsbestand um 8,3 Prozent.

Umsatz

Im ersten Halbjahr 2022 erreichte der Umsatz CHF 5.345 Millionen (Vorjahr: CHF 5.475 Millionen), was einem Rückgang von 2,4 Prozent (–1,5 Prozent in Lokalwährungen) entspricht. In den Regionen EMEA und Amerika stieg der Umsatz, während er in der Region Asien-Pazifik zurückging.

Im zweiten Quartal 2022 sank der Umsatz um 5,6 Prozent auf CHF 2.713 Millionen (Vorjahr: CHF 2.873 Millionen), was einem Rückgang von 4,6 Prozent in Lokalwährungen entspricht.

Betriebsergebnis (EBIT)

Das Betriebsergebnis sank im ersten Halbjahr auf CHF 403 Millionen (Vorjahr: CHF 607 Millionen). Die EBIT-Marge erreichte 7,5 Prozent (Vorjahr: 11,1 Prozent). Das bereinigte EBIT erreichte CHF 466 Millionen mit einer Marge von 8,7 Prozent (Vorjahr: CHF 638 Millionen; 11,7 Prozent). Im zweiten Quartal 2022 belief sich das Betriebsergebnis auf CHF 192 Millionen (Vorjahr: CHF 319 Millionen).

Die EBIT-Marge betrug 7,1 Prozent (Vorjahr: 11,1 Prozent). Die bereinigte EBIT-Marge erreichte 8,5 Prozent (Vorjahr: 11,7 Prozent).

Konzerngewinn und Geldfluss aus Geschäftstätigkeit

Der Konzerngewinn belief sich im ersten Halbjahr 2022 auf CHF 296 Millionen (Vorjahr: CHF 455 Millionen). Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit erreichte bedingt durch das geringere Betriebsergebnis und höheres Nettoumlaufvermögen CHF 299 Millionen (Vorjahr: CHF 721 Millionen).

Ausblick für 2022

Schindler geht davon aus, dass die nachlassende Wachstumsdynamik anhalten wird. Zudem dürften sich Kosteninflation, anhaltender Fremdwährungsdruck, Verzögerungen auf den Baustellen und Probleme in der Lieferkette negativ auf das Geschäft auswirken.

Sofern keine weiteren Lockdowns oder andere unvorhergesehene Ereignisse eintreten, rechnet Schindler für 2022 mit einem Umsatzwachstum von –2 Prozent bis +2 Prozent in Lokalwährungen und einem Konzerngewinn zwischen CHF 620 Millionen und CHF 660 Millionen für das Gesamtjahr 2022.


Weitere Informationen: Der Schindler-Zwischenbericht per 30. Juni 2022

group.schindler.com

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