Joachim Kalsdorf im Interview mit Ulrike Lotze. (Foto: © Matthias F. Schmidt/www.fotograf-erfurt.de)

Joachim Kalsdorf im Interview mit Ulrike Lotze. (Foto: © Matthias F. Schmidt/www.fotograf-erfurt.de)

Tipps für die interlift 2019!

Aktuelles

Joachim Kalsdorf ist seit der Gründung der interlift vor 28 Jahren Projektleiter der Messe. Im Interview mit dem LIFTjournal gibt der 59-JährigeTipps für Aussteller und erklärt die Neuheiten.

Eine neue Halle, ein neuer Online-Shop und eine weitere Shuttlebus-Linie: Die interlift 2019 legt sich ins Zeug, um ihrem Titel als „Weltleitmesse“ der Aufzugsbranche gerecht zu werden.

Welche Neuigkeiten erwarten Besucher und Aussteller bei der interlift 2019?
Joachim Kalsdorf: Absolut neu ist die Halle 2. Ihre Fertigstellung wird eine Punktlandung, im Moment befindet sie sich noch im Rohbau. Sie hat viele Vorteile gegenüber ihrer Vorgängerin: Statt 6.000 bietet sie 8.500 Quadratmeter, sie ist komplett säulenfrei und somit für die Aussteller problemlos befahrbar. Ihre Gesamthöhe beträgt statt fünf jetzt 13 Meter, einer vertikalen Branche wie der Aufzugsbranche bietet das natürlich immense Vorteile im Hinblick auf die Gestaltung der Messestände. Informationen zu den Neuheiten erhalten wir von den beteiligten Unternehmen ab Juli 2019, ab 1. September veröffentlichen wir sie auf www.interlift.de.

Was bieten Sie den Aussteller an Neuigkeiten?
Kalsdorf: Erstmals bieten wir unseren Ausstellern ein Online-Servicecenter. Im Unterschied zu den Vorveranstaltungen können die Aussteller nicht erst ab 8 Uhr, sondern bereits ab 7 Uhr auf ihre Messestände. Das entzerrt den morgendlichen Anreiseverkehr und ermöglicht eine deutlich entspanntere Vorbereitung des Messetages.

HandwerkWie viele Aussteller haben sich bisher angemeldet?
Kalsdorf: Wir erwarten zwischen 550 und 600 Aussteller, also in etwa vergleichbar mit 2017 (573 Aussteller). Da wir bei der interlift keinen Anmeldeschluss haben, können Aussteller auch noch „auf den letzten Drücker“ unterkommen. Aber klar, wir sprechen hier natürlich nur über sehr kleine Stände, die führenden Marktteilnehmer haben ihre großen Beteiligungen längst gebucht. Die interlift ist im Übrigen die einzige Aufzugsmesse außerhalb Chinas, die ein Wachstum verzeichnen kann, trotz der aktuellen wirtschaftlichen Problem in der Türkei, bislang eines der Top-5-Aufzugsländer auf der interlift.

Haben Sie einen Geheimtipp, wie Aussteller die Aufmerksamkeit der Besucher gewinnen können – die Konkurrenz ist groß!
Kalsdorf: Ich kann Ihnen vor allem sagen, was Sie nicht machen sollten: Sie sollten keine ohrenbetäubende Schauveranstaltung bieten. Klar ist eine gewisse Mindestgröße von Vorteil, aber man kann auch mit Originalität punkten. Ganz wichtig ist es, die Beteiligung schon im Vorfeld zu kommunizieren, Kunden einzuladen und sie neugierig auf die Präsentation zu machen. Auch wir bieten unseren Ausstellern eine Reihe kostenloser Werbemittel an. Ich würde immer empfehlen, die wichtigsten Kunden per Gastkarte zu einem kostenlosen Besuch einzuladen. Ich persönlich finde offen gestaltete Stände wesentlich besser, Aussteller sollten keine Burgen bauen.

Ist Augsburg für eine so große und internationale Messe noch der richtige Standort? Die Stadt hat keinen Flughafen und die Bettenzahl hat auch ihre Grenzen …
Karlsdorf: Wenn Augsburg nicht der richtige Standort wäre, hätte sich die interlift niemals zur Weltleimesse der Branche entwickeln können. Zudem bieten wir Ausstellern und Besuchern deutlich mehr Service als die großen internationalen Plätze. 2019 führen wir eine weitere Shuttlebus-Linie ein, die Gäste vom Hauptbahnhof München direkt zur interlift bringt. Und ganz ehrlich: Wenn sie sich Megacitys wie Istanbul, Shanghai, Moskau oder Mumbai anschauen: Da dauert der Weg von Ihrem Hotel zum Messegelände locker mehr als eine Stunde. Der Münchner Flughafen ist dagegen nur eine knappe Stunde entfernt. Die Zahl der Hotelbetten entwickelt sich äußerst erfreulich, bis 2021 werden wir gut 30 Prozent mehr Betten haben.

HandwerkEs gibt Mittelständler, die eine Verschiebung bei der interlift zur Großindustrie und zu großen Mittelständlern befürchten …
Kalsdorf: Die interlift war von Anfang an eine mittelständisch geprägte Komponentenmesse. Wenn Sie mit der Großindustrie die „Big Five“ der Branche meinen, die waren aus genau diesem Grund noch nie dabei – wohlgemerkt als Aussteller. Als Besucher waren sie immer da, schließlich sind ihre Markpartner nahezu komplett auf der interlift vertreten. Und an dieser Struktur hat sich seit 1991 nichts geändert. Und was die großen Mittelständler angeht: Die waren von Anfang an dabei, genauso wie die vielen kleineren und mittleren Aufzugsunternehmen, die sich im Übrigen sehr gerne in der Nähe der „Großen“ platzieren lassen – so profitieren auch sie von deren Besuchern.

Wie beurteilen sie die massive Präsenz der Aussteller aus Süd-Ost-Asien?
Kalsdorf: Die interlift ist die mit Abstand internationalste aller Aufzugsmessen. Entsprechend viele asiatische Unternehmen sind inzwischen in Augsburg vertreten. Im Unterschied zu anderen Messen gibt es hier keine eigene Halle für diese Unternehmen. Wir hatten mit einer rund 600 bis 700 m² großen Gemeinschaftsbeteiligung in Halle 3 begonnen, aus dieser haben sich eine ganze Reihe von Firmen verabschiedet und sind mit eigenen, repräsentativen Ständen vertreten. Sie haben gelernt, dass Messebesucher Produkt sehen möchten, nur Prospekt zu verteilen bringt hier definitiv nichts. Für 2019 rechnen wir mit rund 1.500m², die von chinesischen Ausstellern belegt werden.

Das Interview führte Ulrike Lotze

www.interlift.de

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