Das neue TK-Zentrum wurde in weniger als 18 Monaten errichtet. (Foto: © TK Elevator / Philip Schwarz)
Dezember 2025
Mit einem großen Festakt hat TK Elevator (TKE) in Esslingen sein neues Zentrum für Aufzugstechnologie eröffnet. Auf 33.000 Quadratmetern sollen Forschung und Entwicklung mit der Produktion modernster Aufzugstechnologie gebündelt werden.
Von Ulrike Lotze
Zur Eröffnung des "Product Competence Center" war Mitte September die gesamte Führungsriege von TKE angereist: CEO Uday Yadav, der Europa- und Afrika-CEO Bora Gülan sowie der Leiter des neuen Werks, Dr. Michael Loh.
"Wo wir früher 500 Einheiten produzierten, können wir jetzt dank der erstklassigen Abläufe 7.000 pro Jahr zusammenbauen", wies Uday Yadav auf die Investitionen von 80 Millionen Euro in das neue Produktkompetenzzentrum in Esslingen hin.
Anschließend ging Bora Gülan auf die Standortwahl ein: "Dieses Zentrum spiegelt auch unser starkes Engagement für die Region wider, in der wir und unsere Kollegen von TK Elevator seit Jahrzehnten tief verwurzelt sind, sowie für die Stadt Esslingen, die uns mit offenen Armen empfangen hat", so der CEO für die Regionen Europa und Afrika.
Das Zentrum für Aufzugstechnologie auf dem Gelände des ehemaligen Automobilzulieferers Eberspächer wurde in weniger als 18 Monaten errichtet. Noch in diesem Jahr soll eine PV-Anlage auf dem Dach in Betrieb gehen, die jährlich rund zwei Gigawattstunden grünen Strom liefern soll. Die Gesamtfläche in Esslingen beträgt 33.000 m², davon entfallen ca. 25.000 m² auf die Produktion. Integriert wurde auch eine Ausbildungswerkstatt mit Platz für bis zu 30 Auszubildende, die auch von Partnerunternehmen genutzt werden.
Im neuen Produktionszentrum wird die EOX-Aufzugsplattform gefertigt. Gleichzeitig sollen dort Innovationen für Hochhausaufzüge sowie die Weiterentwicklung getriebeloser Aufzüge mit moderner Riementechnologie entstehen. Am neuen schwäbischen Standort soll zudem die Expertise im Bereich Traktionsantriebe gebündelt werden, erklärt der Aufzugsbauer in einer Pressemitteilung. Die 20 Meter hohen Testschächte ermöglichen eine sofortige Überprüfung neuer Produkte unter realen Bedingungen.
Auf 5.700 m² beherbergt der neue Produktionsstandort zudem ein vollständig digitalisiertes Ersatzteillager. Damit wird Esslingen zum zentralen Hub für Zentral- und Nordeuropa. Er soll bald die Wartung von rund 250.000 Aufzugs- und Fahrtreppenanlagen unterstützen. Bereits vor fünf Jahren hatte der Konzern in Madrid sein erstes intelligentes Ersatzteillager für die Wartung und Reparatur von Aufzügen eingeweiht. Es versorgt nun Süd- und Mitteleuropa.
In Esslingen sollen cloudgestützte Lagerprozesse und KI-Integration in Verbindung mit digitalen Wartungstools eine vorausschauende Wartung ermöglichen und Ausfallzeiten minimieren. Mithilfe von "Smart Delivery" erhalten Servicetechniker Ersatzteile direkt ins Fahrzeug oder an persönliche Lieferpunkte. Laut TKE ermöglicht dies schnelle Reparaturen beim ersten Einsatz mit einer Erfolgsquote von über 80 Prozent: "Die Lieferkette wird um bis zu 30 Prozent verkürzt, wodurch Kunden deutlich schneller bedient werden."
"Wir sind stolz auf das, was wir hier in Esslingen aufgebaut haben: ein Standort, der deutsche Ingenieurkunst mit Zukunft verbindet", betonte der Standortleiter Dr. Michael Loh. Mit dem Produktionszentrum bekenne sich TKE zum Standort Deutschland.
Loh fügte hinzu: "Damit haben wir aber auch Verantwortung und Pflichten übernommen, diesen Standort hier nachhaltig profitabel zu gestalten. Das ist wahrlich keine einfache Aufgabe."
Am alten Produktionsstandort in Neuhausen sind jetzt nur noch etwas mehr als 400 Mitarbeiter beschäftigt. Zunächst waren vor drei Jahren 500 Stellenstreichungen angekündigt worden. Zu Spitzenzeiten waren in Neuhausen sogar rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. TKE hatte die Stellenkürzungen Ende 2022 mit sinkender Auslastung begründet.
Auf den Standortwechsel ging der Esslinger Oberbürgermeister Matthias Klopfer in seiner Rede bei der Eröffnungsfeier ein. "An dieser Stelle möchte ich mich auch beim Betriebsrat und der I.G. Metall bedanken, die diesen Transformationsprozess gemeinsam mit der Geschäftsleitung so positiv begleitet haben. So konnten Industrie-, Entwicklungs- und Dienstleistungsarbeitsplätze in der Region Stuttgart gesichert werden."
Weitere Informationen: tkelevator.com/de-de
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