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Schnell und innovativ: Der Aufzug in Modulbauweise

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Zeit ist auf der Baustelle eigentlich immer Mangelware. Einen echten Mehrwert will Schindler Deutschland mit einer neuen Montagemethode bieten, die das Unternehmen gemeinsam mit Menzel Beton-Bausysteme entwickelt hat.

Denn hier soll ein Großteil der Arbeiten nicht vor Ort auf der Baustelle, sondern bereits vorab im Betonwerk stattfinden.

Auf den ersten Blick ist die Idee naheliegend: Wenn Aufzugschächte als Betonfertigteile produziert und in einzelnen Elementen auf die Baustelle geliefert werden können, warum sollte man dann nicht auch die notwendige Technik wie Führungsschienen und Antrieb schon im Vorfeld einbauen?

"Die Herausforderung ist dabei, dass im Hochbau Fertigungsgenauigkeiten in Zentimetern gemessen werden, in der Aufzugstechnik aber in Millimetern", erklärt Felix Schulte-Herbrüggen das Problem der unterschiedlichen Toleranzen. Dies mache die Aufgabe anspruchsvoller, als man zunächst annehmen könnte. Schulte-Herbrüggen ist Projektleiter Produktinnovationen und als solcher maßgeblich daran beteiligt, dass das Vorhaben "Modularer Aufzug" in einem Pilotprojekt umgesetzt wurde.

Frühzeitig zusammenbringen, was zusammengehört

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"Das ist ein riesiger Schritt in der Entwicklung der Bauindustrie, der jetzt vor allem durch BIM-Anwendungen und auf der Basis der Präzision von Planungs- und Produktionssystemen möglich wurde", berichtet Michael Menzel, Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens, das sich auf die Herstellung von Stahlbeton-Fertigteilen spezialisiert hat. "Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Beton- und Aufzugsbau können so bereits in der Planungsphase für den Endkunden aufwändige Koordinationsschritte entfallen, die Zeit und Ressourcen kosten."

Die Zusammenarbeit zwischen dem mittelständischen Unternehmen aus Großthiemig in Brandenburg und Schindler besteht bereits seit mehreren Jahren. Daraus ergab sich im Rahmen der Sanierung eines Bestandsgebäudes in Elsterwerda die Chance, das Konzept in die Praxis umzusetzen.

"Für dieses Gebäude, das zum Ärztehaus umgebaut wird, war die Nachrüstung eines Aufzugs gefordert, das Zeitfenster für den Anbau des Aufzugsschachts mit Aufzug aber kurz, um den geplanten Einzugstermin zu halten", so Schulte-Herbrüggen.

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Die Halle wird zur Baustelle

Statt im fertigen Schacht auf der Baustelle montierten die Schindler-Mitarbeiter deshalb bereits in der Halle in den einzelnen Betonelementen, was einige Vorteile mit sich bringt: So ist der Arbeitsplatz überdacht, das Material und Werkzeug sofort zur Hand und die Montage kann ebenerdig ausgeführt werden, was für ein Plus an Arbeitssicherheit sorgt.

"Die digitale Planung im Vorfeld sowie die hohe Ausführungsqualität der Elemente sorgten für eine optimale Passgenauigkeit, die sich auf der Baustelle bestätigte", erklärt Schindler: Auf dem vorbereiteten Fundament habe man die komplette Anlage an einem Tag an der Außenwand des Gebäudes installieren können.

Dafür wurden die einzelnen vormontierten Teilelemente mithilfe eines Krans übereinandergestapelt und von den Fachkräften miteinander verbunden. In den Schacht selbst mussten dann lediglich die Antriebsriemen aufgelegt und die Verdrahtung finalisiert werden.

Während der Auftraggeber bislang den Schacht- sowie den Aufzugbau getrennt koordinieren muss, könnte in Zukunft die Gesamtplanung für Aufzug und Schacht in einer Hand liegen, so der Konzern. Das sei auch vor dem Hintergrund immer komplexerer Brandschutz- und Schallschutzanforderungen ein Vorteil. Die Beeinträchtigungen sowie die benötigten Lagerflächen auf der Baustelle würden außerdem auf ein Minimum reduziert.


Weitere Informationen: schindler.de

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