Der Rauchschutz-Vorhang verhindert das Eindringen von Rauch in den Aufzugschacht.

Der Rauchschutz-Vorhang verhindert das Eindringen von Rauch in den Aufzugschacht. (Foto: © Meiller Aufzugtüren)

Ausbreitung von Rauch in Gebäuden

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Brandkatastrophen machen immer wieder deutlich, wie notwendig es ist, nicht nur die Ausbreitung von Feuer, sondern auch von Rauch im Gebäude zu verhindern. Aufzugtüren nach EN 81-58 verhindern die Ausbreitung von Feuer sicher.

Aber zentral im Gebäude verläuft der Aufzugschacht, der mehrere Brandabschnitte durchquert. Rauch gelangt durch den vorhandenen Kamineffekt weiterhin in den Aufzugschacht und kann sich dabei in unterschiedlichen Brandabschnitten ausbreiten.

Von Jürgen Kral

Mit der Größe eines Gebäudes steigt der Anspruch an die Performance von Aufzugtüren in gleichem Maße wie die Anforderungen an den Brandschutz. Je größer das Gebäude, desto höher die Anforderungen an die Aufzugtür in Bezug auf Leistung, Schnelligkeit, Geräusch und Energie. Daraus resultiert, dass die beweglichen Komponenten einer Türe möglichst berührungslos zueinander arbeiten. Die Feuerwiderstandsklasse ist definiert in der EN 81-58 bzw. der ISO 3008.

Durch die betriebsnotwendigen Spalte bleibt also eine große Undichtigkeit bestehen. Bekannte Lösungsansätze sind hierbei z. B. eine "Tür vor der Tür", um Brandschutz und Rauchschutz auf zwei Komponenten aufzuteilen.

Ein Vereinen der beiden Eigenschaften in ein Produkt würde somit die Sicherheit in Gebäuden nachhaltig erhöhen. Die Rauchableitung im Schacht würde erheblich verbessert werden und Brandschutzplaner hätten mehr Planungsfreiheiten. Weiterhin vereinfacht ein solches Produkt den Wartungs- und Unterhaltsaufwand, da beide Eigenschaften von einem einzelnen Wartungsunternehmen instandgehalten werden.

Performance oder Rauchschutz?

Theoretisch wäre es möglich, die brandgeprüfte Tür nachträglich mit entsprechenden Materialien abzudichten. Allerdings bringt man hierdurch wieder zusätzliche Brandlast in die Tür ein, was die Brandzulassung nach EN 81-58 beeinträchtigen würde. Weiterhin beeinträchtigt das Abdichten der Spalte die Leistung der Tür. Diese Ausgangssituation macht klar, dass Performance und Rauchschutz separat behandelt werden müssen.

Zweiflügelige, zentralöffnende Schacht-Schiebetür in SmokeGuard-Ausführung. Foto: © Meiller AufzugtürenZweiflügelige, zentralöffnende Schacht-Schiebetür in SmokeGuard-Ausführung. Foto: © Meiller Aufzugtüren

Da die Performance für die Benutzung der Aufzugsanlage wichtig ist und der Rauchabschluss ausschließlich im Brandfall erforderlich ist, besteht keine Notwendigkeit, permanent beide Eigenschaften vorzuhalten. Dies erschließt die Möglichkeit, beide Szenarien situativ zu betrachten.

Der Komponentenhersteller Meiller Aufzugtüren GmbH aus München bietet mit seinen Produkten bereits Lösungen für Brandschutztüren nach EN 81-58. Um Rauchschutzeigenschaften zu erreichen, wurde diese mit einer Rauchschürze eines namhaften Herstellers kombiniert, der die Brandzulassungskriterien der Türe nicht beeinflusst.

Den Aufzugschacht gegen Rauch schützen

Meiller SmokeGuard ist die Kombination eines Rauchabschlusses mit einer performanceorientierten Schachttür. Die Etagen können somit situativ mit einem Abschluss mit sehr geringen Leckraten versehen werden. Dies begünstigt den Rauchabzug im Aufzugsschacht, bietet Brandschutzplanern mehr Freiheiten und vereinfacht die Wartung und Instandhaltung des Gesamtsystems.

Die modulare Steuerung von SmokeGuard ermöglicht die Kommunikation mit der Brandmeldezentrale sowie der Aufzugsteuerung, sodass die einzelnen Rauchschürzen je nach Situation schließen oder öffnen können. Die Planung hierbei erfolgt aus einer Hand durch den Aufzugbauer.

Geprüft und bestätigt

Ein akkreditiertes Brandinstitut hat diese Kombination geprüft und bestätigt. Der Anbau einer Rauchschürze an die brandgeprüfte Schachttür beeinträchtigt in keiner Weise die Feuerwiderstandsklasse der Tür. Die Kombination der brandgeprüften Meiller-Schachttüren mit einer Rauchschürze ist die erste Lösung von Aufzug-Schachttüren mit integriertem Rauchabschluss auf dem Markt.

Um im Brandfall zu verhindern, dass sich Rauch von einer Etage über den Aufzugsschacht in andere Geschosse verteilt, schließt die Rauchschürze vor der Schachttür, um den Schacht von der Etage abzuschirmen. Somit ist bei Aufzügen etagenweise ein Abschluss vorhanden und die Rauchableitung im Gebäude kann gezielt kanalisiert werden.

Die Auslösung der Rauchschürze wird durch den Einsatz einer universellen Steuerung in alle denkbaren Szenarien (statische oder dynamische Brandfallsteuerung, Brandmeldezentrale und weitere) eingebunden.

Der Autor ist Produktmanager bei Meiller Aufzugtüren.


Weitere Informationen: meiller-aufzugtueren.de

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