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Die Drehtür im Aufzugsbau: Ein unterschätzter Klassiker

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Manuelle Drehtüren im Aufzugsbau – ein Relikt vergangener Zeiten? Ganz im Gegenteil. Diese Lösung ist mehr als nur ein Nischenprodukt.

Während sich einige Hersteller vom Markt zurückgezogen haben, bietet Meiller dieses Produkt weiterhin an und ist damit nach eigenen Angaben einer der "wenigen verbliebenen Spezialisten für Drehtüren".

In der Vergangenheit waren manuelle Drehtüren die Standardlösung für Aufzugsschächte. Sie boten Vorteile wie geringen Platzbedarf, eine hohe Flexibilität und die Möglichkeit zur individuellen Anpassung an verschiedene Fahrkorbabschlüsse. Doch mit der Einführung neuer Sicherheitsnormen wie der EN 81-1/2 und EN 81-20/50 sowie zunehmenden Anforderungen an die Verglasung und den Brandschutz wurde der Einsatzbereich dieser Türtechnik zunehmend eingeschränkt.

Die normativen Veränderungen erschwerten die Anwendung der Schachtdrehtüren im Aufzugsbau, was einige Hersteller dazu veranlasste, sich aus diesem Segment zurückzuziehen. Meiller habe jedoch kontinuierlich in die Weiterentwicklung der Drehtür investiert, um deren Anpassungsfähigkeit an moderne Anforderungen zu gewährleisten und ihre Relevanz in heutigen Aufzugsanlagen zu erhalten, betont der Hersteller.

Aktuelle Produktverbesserungen

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Die Produktverbesserungen bei den Meiller Schachtdrehtüren ermöglichen den einfachen Austausch einzelner Drehtüren im Bestand. Zu den jüngsten Upgrades zählen das Wireless Power Modul (WPM) für die elektrische Verriegelungsoption sowie die Verriegelungsbetätigung über einen Bowdenzug. Diese Innovationen erleichterten die Erneuerung beschädigter oder defekter Türen an einzelnen Haltestellen erheblich, betont der Türen-Hersteller.

Das berührungslose WPM-Betätigungssystem ermöglicht die induktive Energieübertragung an motorische Türverriegelungen und bietet eine alternative Lösung zur klassischen Magnet-Riegelkurve. Ein Sender auf dem Fahrkorb überträgt Energie an einen Empfänger auf der Schachtseite, der die motorische Verriegelung DLF 1-MO mit einer Spannung von 24 V versorgt. Dadurch entriegelt sich die Schachttür – ohne mechanische Verbindung zwischen Fahrkorb und Schacht.

Die Energieübertragung erfolgt ausschließlich im bündigen Haltestellenbereich, sodass sichergestellt ist, dass eine Entriegelung nur dann erfolgt, wenn sich die Kabine dahinter befindet. In den meisten Fällen ist keine Steuerungsänderung erforderlich, was die Nachrüstung erleichtert. Besonders vorteilhaft ist diese Lösung bei Drehtüren mit komplexen Rollenhebel-Ansteuerungen oder variierenden Türhöhen, da aufwendige mechanische Anpassungen entfallen. Voraussetzung für die Nachrüstung ist, dass die Drehtüren mit der Verriegelung DLF 1/2-MO ausgestattet sind, so Meiller.

Mehr Spielraum bei Umbauten im Bestand

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Mechanisch wurde zudem die bisherige Gestänge-Betätigung durch ein Bowdenzug-System ersetzt. Dieses lässt sich flexibel an die örtlichen Gegebenheiten anpassen, was die Montage vereinfacht und mehr Spielraum bei Umbauten im Bestand bietet.

Neben diesem Anwendungsbereich kommen Meiller Schachtdrehtüren weiterhin in modernen Personen-, Lasten- und Warenaufzügen zum Einsatz – sei es bei der Modernisierung oder bei Neuanlageninstallationen in Bestandsschächte. Kombiniert mit einem Fahrkorbabschluss mittels Roll- oder Hubtor kann die Inverkehrbringung gemäß aller geltenden Normen und Richtlinien sichergestellt werden. Auch für Homelifte bleibt die Drehtür die bevorzugte Wahl als Schachtabschluss.

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten

Aufgrund der flexiblen Kombinationsmöglichkeiten und der Anpassungsfähigkeit an enge Räume hat die Schachtdrehtür in bestimmten Anwendungen also nach wie vor ihre Daseinsberechtigung. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten können die Drehtür nach wie vor zu einer zukunftssicheren Lösung im Aufzugsbau machen.

Die hohe Nachfrage nach flexiblen, anpassungsfähigen und normgerechten Türlösungen unterstreicht, dass die Drehtür – entgegen vielen Erwartungen – keineswegs der Vergangenheit angehört. "Im Gegenteil, sie hat sich als verlässliche Alternative für die Aufzugsindustrie der Zukunft etabliert", erklärt Meiller.


Weitere Informationen: meiller-aufzugtueren.de

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