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Die sechs häufigsten Fehler bei der Fachkräfte-Suche

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Der Fachkräftemangel, der demografische Wandel und der mangelnde Nachwuchs: ein „perfect storm”, wie der Amerikaner sagen würde. Das gilt besonders, wenn die eher unbekannte Aufzugsbranche und ihre Zulieferer technische Fachkräfte suchen.

Doch Sie können die häufigsten Fehler bei der Bewerbersuche auch vermeiden …

Von Nicolas Sacherer und Stefan Permoser

Zunächst: Es ist essenziell, dass Firmen umdenken. Denn erfolgreich ist der, der Fehler vermeidet. Wir zeigen Ihnen sechs Kardinalfehler auf, die garantiert dafür sorgen, dass sich technische Fachkräfte nicht bei Ihnen bewerben.

Fehler 1: Sie wollen nicht abwerben

Wie viele Fachkräfte kennen Sie, die arbeitslos auf der Couch liegen und auf Biegen und Brechen keine Stelle finden? Wahrscheinlich keine. Viele Firmen machen mittlerweile in Stellenausschreibungen immer mehr Abstriche, weil qualifiziertes Personal immer schwerer zu finden ist. Denn es gibt nun mal mehr Jobs als Bewerber.

Da also fast alle kompetenten Fachkräfte bereits in einem Beschäftigungsverhältnis sind, müssen Sie sich darauf fokussieren, Arbeitnehmer zu erreichen, die nicht hundertprozentig mit ihrer Stelle zufrieden sind und bereit wären, zu wechseln.

Das bedeutet: Sie müssen Ihre Firma als attraktiven Arbeitgeber präsentieren und dafür sorgen, dass wechselbereite Arbeitnehmer auf Sie aufmerksam werden.

Fehler 2: Sie fischen im falschen Teich

Aber wie kann man wechselbereite Kandidaten erreichen? Lassen Sie uns mal einen Blick darauf werfen, was die meisten Firmen falsch machen. Üblicherweise setzen sich Personaler und Geschäftsführer an einen Tisch und planen die neue "Strategie", wie sie an mehr Bewerber kommen. Die Antwort: Stellenausschreibungen und Stellenportale!

Warum das nicht funktioniert? Nun, wenn alle kompetenten Fachkräfte bereits beschäftigt sind, warum sollten sie auf einem Jobportal ihre wertvolle Freizeit verbringen? (Und wir alle wissen, wie sehr sie ihre Freizeit schätzen!)

Seien Sie also dort präsent, wo Ihre potenziellen Bewerber sind: Natürlich in den sozialen Medien.

Fehler 3: Ihre Firma wirkt nicht attraktiv genug

Stellen Sie sich vor, Sie werden von einem Unternehmen kontaktiert. Nehmen wir doch mal die Firma, bei der Sie aktuell beschäftigt sind. Sie haben noch nie etwas von diesem Unternehmen gehört. Also schauen Sie auf der Website nach, scrollen durch die Karriereseite, stöbern auch mal bei Kununu …

Foto: © Bernd Lorenz / LIFTjournalFoto: © Bernd Lorenz / LIFTjournal

Mal ehrlich: Würden Sie sich bei einem Arbeitgeber bewerben, von dem Sie nie zuvor gehört haben? Und viel wichtiger: Was, wenn Sie ein ähnliches Unternehmen bereits kontaktiert hat, vielleicht sogar mit einigen zusätzlichen Benefits? Wie schneidet Ihr Arbeitgeber im Vergleich ab?

Sie müssen so attraktiv wirken, dass sogar ein Mitarbeiter, dem eine andere Firma ausdrücklich empfohlen wurde, zu Ihnen kommt! Und das bedeutet keineswegs, dass Sie neuen Mitarbeitern eine Vier-Tage Woche anbieten, 100 Prozent Home-Office und 35 Urlaubstage.

Darum geht es nicht. Es geht darum, die Dinge, die Ihren Betrieb ausmachen, attraktiv zu kommunizieren und hervorzuheben. Vielen Firmen sind die eigenen Vorteile und Benefits gar nicht bewusst. Hier hilft der Blick von außen!

Um in Zukunft zuverlässig technische Fachkräfte für Ihre Firma zu begeistern, sollten Sie also Ihren Fokus darauf legen, die Kandidaten dort zu erreichen, wo sie ihre Freizeit verbringen und sich dort als attraktiven Arbeitgeber präsentieren.

Fehler 4: Sie sind vergleichbar

Solange Sie so wirken wie jeder andere Arbeitgeber in Ihrer Region, sind Sie in einer schwachen Verhandlungsposition. Die logische Konsequenz ist, dass die Arbeitgeber mit den attraktivsten Vorteilen als Gewinner hervorgehen werden.

Was kann ein Mittelständler tun? Die Antwort lautet: in die Offensive gehen. Sie müssen sichtbar werden, Sie müssen bekannt werden, Sie müssen auf sich aufmerksam machen.

Egal ob in Form von professionellem Bildmaterial, Imagefilmen, Mitarbeiterinterviews, Blogs, Social Media: Es gibt viele Wege aufzufallen und attraktiv zu wirken!

Fehler 5: Sie sind kalt und intransparent

Wir leben im Informationszeitalter. Heutzutage findet man alles über jeden im Internet. So auch Informationen zu Ihnen als Arbeitgeber. Oder nicht? Stellen Sie sich vor, Sie wollen Ihr Haus auf einem Online-Portal verkaufen. Sie würden auch nicht nur den Preis reinstellen, die Hard Facts nennen und ein Bild von der Außenwand zeigen.

Da müssen Emotionen rein, der Käufer will sich schon in dem Haus sehen und es geistig in Besitz nehmen. Er will spüren können, wie es wäre, in Ihrem Haus zu wohnen und seine Kinder dort großzuziehen!

Bei einem Arbeitsplatz ist es genau dasselbe. Geben Sie Ihren Bewerbern Einblicke in Ihren Arbeitsalltag, teilen Sie die Meinungen von Kollegen, erstellen Sie professionelle Bilder und Videomaterial.

Fehler 6: Sie handeln zu langsam

Bewerber bleiben aus, Ausbildungsplätze sind schwerer zu füllen, die Mitarbeitergewinnung ist frustrierend. Aber das muss nicht so sein. Wenn Sie sich dafür entscheiden, in die Offensive zu gehen.

Vielen ist bewusst: "Wir sollten hier was machen." Aber wie viele sind bereit, das Notwendige zu tun?

Hier haben kleinere Unternehmen und der Mittelstand gegenüber Konzernen einen entscheidenden Vorteil: Sie sind wendig und können schnelle Entscheidungen treffen. Schon mit kleinem Budget können Sie so sichtbar werden und Ihre Stärken attraktiv darstellen. So gehen kleinere Betriebe neben Stellenanzeigen der Mega-Konkurrenten nicht mehr unter und stechen sogar deutlich hervor.


Weitere Informationen: Nicolas Sacherer und Stefan Permoser sind Gründer und Geschäftsführer von "Permoser & Partner". Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, mittelständische Unternehmen dabei zu unterstützen, erfolgreich technische Fachkräfte über Social-Media-Kanäle zu rekrutieren. Ihr Konzept haben sie beim E2 Forum und beim VDMA Fachverband Aufzüge und Fahrtreppen vorgestellt.

permoser-partner.de

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