(Foto: © TK Elevator)

Digitale Funktionen werden Standard

Aktuelles

Mit EOX bringt TK Elevator (TKE) einen digitalen und energieeffizienten Aufzug plus dazugehöriger Plattform speziell für niedrige Wohngebäude mit wenigen Stockwerken auf den Markt. Integriert ist ein Prozessor des Chipentwicklers Nvidia.

Von Bernd Lorenz

Mit EOX will TK Elevator eine Lücke in seinem Portfolio schließen. Bislang seien neueste digitale und energiesparende Technologien nur den Aufzügen für mittlere und hohe Gebäude vorbehalten gewesen. Nun sind sie auch für Aufzüge erhältlich, die in Wohngebäuden mit wenigen Stockwerken installiert werden. "Digitale Funktionen sind keine Zusatzausstattung mehr, sondern Standard", erklärt TKE gegenüber dem LIFTjournal.

Senkung des Energiebedarfs

Foto: © TK ElevatorFoto: © TK Elevator

Um den Aufzug im Schacht zu bewegen, werde bis zu 28 Prozent weniger Energie benötigt. TKE führt dafür eine Reihe von Faktoren an. Zum einen trage die "besonders verbrauchsarme Riemenantriebstechnik" dazu bei. Hinzu komme der "lernende Eco-Modus", der sich dem Fahrbetrieb im Gebäude anpassen kann. So kann etwa zu Zeiten, in denen der Aufzug weniger genutzt wird, die Geschwindigkeit und die Beschleunigung abgesenkt werden.

Zudem soll der regenerative Antrieb dafür sorgen, dass beim Bremsen des Aufzugs Energie zurück in das Netz des Gebäudes eingespeist wird. Auch das geringere Gewicht leiste seinen Beitrag zur Senkung des Energiebedarfs. Eine EOX-Standardkonfiguration mit 630 Kilogramm und fünf Stopps wiegt 300 Kilogramm weniger als das bisherige TK-Produktportfolio vergleichbarer Anwendungen. Die Gewichtsreduzierung sei über die Verwendung leichterer Materialien erreicht worden.

Umfassende serienmäßige Ausstattung

"Jeder Aufzug wird mit umfassenden digitalen Funktionen geliefert und bietet über das Kundenportal per Mausklick einen Zugang zu weiteren Lösungen", so TKE. Zur serienmäßigen Ausstattung von EOX zählen unter anderem ein Multimedia-Bildschirm mit Infotainment-Widgets, ein digitales Notrufsystem mit zellularem VoiP-Dialer, ein optischer Sensor zur Verbesserung der Fahrgastsicherheit und ein Beschleunigungsmesser zur Überwachung der Fahrkorb- und Türbewegungen sowie eine App für Android und iOS, mit der Fahrgäste eine Kabine über ihr Smartphone rufen können.

Über das Kundenportal können als weitere Optionen zum Beispiel Überwachungs- und Steuerungsfunktionen, Programmierschnittstellen, Möglichkeiten zur Fernwartung oder die Anpassung des Multimedia-Bildschirms hinzugebucht werden.

Grundlage für KI gelegt

Foto: © TK ElevatorFoto: © TK Elevator

TKE setzt bei EOX auf die Technologie zweier US-amerikanischer Hightech-Unternehmen. Der vor allem aus der Gaming-Branche bekannte Chipentwickler Nvidia steuert den Prozessor Jetson Nano bei, der im Aufzug integriert ist und "Edge Computing" ermöglicht. Dabei ahme ein leistungsstarker Chip das Verhalten der Neuronen im Gehirn nach und verarbeite Daten vom Aufzug in Echtzeit. Diese Fähigkeit sei die wesentliche Grundlage für jede weitere Entwicklung im Bereich der fortgeschrittenen Künstlichen Intelligenz (KI) und des Maschinellen Lernens.

Die Hardware-Plattform von EOX ist mit der Azure Cloud von Microsoft verbunden. Beide Technologien ergänzen sich. Der Mikroprozessor von Nvidia wird zur Verarbeitung von Sensordaten im Aufzug eingesetzt und arbeitet zunächst unabhängig von der Cloud, so TKE.

So werden etwa Sensor-, Video- oder Audiosignale direkt im Aufzugsystem verarbeitet. Dies erfordere weniger Datenübertragungen, was die Rechenoperationen beschleunigt. "Die Maschinendaten werden weiterhin an die Cloud gesendet, um eine vorausschauende Wartung, Einsicht in Echtzeitdaten und weitere Analysen zu ermöglichen."

Einführung in Deutschland 2023

TKE hat die Fertigungsprozesse in seinen europäischen Werken optimiert. Zwischen dem Eingang der Bestellung und der Auslieferung sei EOX nach Angaben des Unternehmens prinzipiell innerhalb von 20 Arbeitstagen versandbereit.

EOX ist zunächst in Großbritannien, Frankreich, Italien und Polen verfügbar. Die Einführung in weiteren europäischen Ländern erfolgt laut TKE im Laufe des kommenden Jahres.


Weitere Informationen: tkelevator.com

Das könnte Sie auch interessieren: