Sebastian Winkhofer von den Stadtwerken München freute sich über die problemlose Installation.

Sebastian Winkhofer von den Stadtwerken München freute sich über die problemlose Installation. (Foto: © Manfred Spiller/MS-AG)

Ein Paternoster mit Zwei-Wege-Kommunikationssystem

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Wie kann man einen alten Paternoster mit einem neuen Zwei-Wege-Kommunikationssystem ausstatten? Dieser Herausforderung haben sich die Stadtwerke München gestellt, die noch drei dieser Personenbeförderungsanlagen betreibt.

Karin Walser, Verantwortliche für das Immobilien-Management der Stadtwerke München, wollte ein Zwei-Wege-Notrufsystem aus Sicherheitsgründen, denn der Paternoster befindet sich in einem öffentlich zugänglichen Gebäude und ist schwer einsehbar.

Im Gebäude sind überwiegend Behörden oder Rechtsanwalt-Kanzleien Mieter. Deshalb kann es passieren, dass eine eingeschlossene Person über einen längeren Zeitraum nicht bemerkt wird. Im ungünstigsten Fall, bei einer Überfahrt im Dachraum oder Kellergeschoss, ist die Kabine nicht einmal einsehbar.

Aufgabe nicht leicht zu lösen

Foto: © Stadtwerke MünchenFoto: © Stadtwerke München

Der Unternehmensbereich Verkehr und Instandhaltung Aufzüge der Stadtwerke München hat diese Aufgabe an das Unternehmen Mikroprozessor-Systeme AG (MS-AG) herangetragen und um ein Konzept gebeten.

"Nach einer ersten Besichtigung war uns sofort klar, dass diese Aufgabe nicht leicht zu lösen sein wird", erklärt Manfred Spiller, Vorstand der MS-AG. Zu den einzelnen Kabinen gibt es keine elektrische Verbindung, die Stockwerke sind mit ca. vier Metern ungewöhnlich hoch, der Paternoster ist 24 Stunden in Betrieb.

Daraus ergaben sich erste Fragen:
• Wie kann eine sichere Alarmierung aus jeder der zehn Kabinen, an jedem Punkt im Schacht sichergestellt werden? (Vor allem auf die nicht einsehbaren "Überläufe" im Dachgeschoss und im Keller musste ein Fokus gelegt werden.)
• Wie und wo können Mikrofone und Lautsprecher so installiert werden, dass an jedem Punkt eine gut verständliche Sprechverbindung von der Notruf- und Serviceleitstelle zu einer eingeschlossenen Person möglich ist?
• Wieviel Mikrofone und Lautsprecher sind nötig, um dieses Ziel zu erreichen?

Die MS-AG entschied sich dafür, das eigene mobilfunkbasierte und digitale Aufzugnotrufsystem MS Digifon 4101-CSP zu verwenden. Es kann über ein offenes, digitales und verschlüsseltes Sicherheitsprotokoll auf alle Notruf- und Serviceleitstellen und in die MS SecureCloud aufgeschaltet werden. Vor allem können an dieses System mehrere Lautsprecher und Mikrofone angeschlossen werden. Die Lautstärke und Mikrofonempfindlichkeit sind in großen Bereichen einstellbar.

Spezialist für Hausnotruf

Installiert wurde das eigene mobilfunkbasierte und digitale Aufzugnotrufsystem MS Digifon. Foto: © Manfred Spiller/MS-AGInstalliert wurde das eigene mobilfunkbasierte und digitale Aufzugnotrufsystem MS Digifon. Foto: © Manfred Spiller/MS-AG

Für die sichere Übertragung des Notrufes kooperierte der Betrieb mit einem Spezialisten aus dem Bereich Hausnotruf, der stromsparende Übertragungssender und entsprechende Empfänger in einem dafür geschützten Frequenzbereich anbietet. Bei zehn Auslösungen pro Tag sichert er eine Betriebsdauer von fünf Jahren zu.

Niedrige Kapazitätsstände werden an der Notruf-Auslöseeinrichtung angezeigt und können über einen potentialfreien Kontakt alarmiert werden. Die große Reichweite von 50 Metern im Innenbereich garantiert eine sichere Auslösung an jedem Punkt im Aufzugsschacht.

Damit aus jeder Kabine und an jeder Stelle Im Schacht eine gut verständliche Sprechverbindung zur Notruf- und Serviceleitstelle sichergestellt werden kann, wurden pro Stockwerk und Fahrkorbschacht, zwei aktive Mikrofone in der Wandverkleidung und ein Lautsprecher im Schacht fest integriert. Im Überlauf Dachgeschoss und Keller wurden zusätzlich eine eigene Lautsprecher-Mikrofoneinheit installiert.

Gelungene mechanische Ausführung

Foto: © Manfred Spiller/MS-AGFoto: © Manfred Spiller/MS-AG

Die Installation übernahmen Mitarbeiter der Stadtwerke München, sie wurden von der MS-AG mit Rat und Tat begleitet. Sebastian Winkofer, verantwortlicher Mitarbeiter der Abteilung Instandhaltung Aufzüge, war erfreut, dass die Installation problemlos gelang.

Endgültig übergeben wurde das System an das Immobilien-Management schon im Januar 2021 – verbunden mit einer Auslösung unter realen Bedingungen. "Alle Beteiligten waren beeindruckt von der Qualität der Zwei-Wege-Sprechverbindung und über die gelungene mechanische Ausführung", freut sich MS-AG Chef Spiller.

Weitere Informationen: ms-ag.de

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