Ein neuer Aufzug, der sich anpasst
Der internationale Aufzugsbauer Schindler hat auf der Milan Design Week ein neues Produkt vorgestellt. Der "X8" soll an jeder beliebigen Stelle eines Gebäudes installiert und mit herkömmlichen Haushaltsstrom betrieben werden können, meldet der Konzern.
Der neue Schindler X8 verspricht neue Maßstäbe bei der Raumgestaltung und beim architektonischen Layout eines Gebäudes. Laut einer Pressemitteilung des Unternehmens passt sich der Aufzug nun dem Projekt an – und nicht umgekehrt.
Ein Schacht aus Beton sei überflüssig. Eine Schachtgrube und ein Schachtkopf entfallen ebenfalls. Der Aufzug könne "an jeder beliebigen Stelle eines Gebäudes mit umweltfreundlichen Baumaterialien installiert" werden.
Der Schindler X8 benötigt nur einen einzigen Ausschnitt in der Wand. Die innovative Trockenbauweise und die integrierten Türen sollen die Fertigstellung von Böden, Decken und Wänden ermöglichen, noch bevor der Aufzug auf der Baustelle eintrifft. Das Produkt kann in neuen Gebäuden installiert oder in bestehenden Anlagen nachgerüstet werden. Dabei seien nur begrenzte Einschränkungen oder bauliche Maßnahmen erforderlich.
Technische Details
Foto: © SchindlerDer "X8" ist mit einer Nennlast von 480 und 630 Kilogramm erhältlich. Die maximale Förderhöhe beträgt 30 Meter. Die Fahrkorbtüren sind insgesamt 800 oder 900 Millimeter (nur in der 630-Kilogramm-Ausführung) breit und 2.000 oder 2.100 Millimeter hoch. Sie haben zwei Paneele und sind zentral öffnend.
Der neue Aufzug von Schindler fährt mit einer Geschwindigkeit von 1m/s. Er kann bis zu zehn Haltestellen in einem Gebäude anfahren. Der Aufzug kann nur von einer Seite betreten werden. Die Schachtgrube sollte mindestens 1.500 Millimeter tief sein. Die Etagenhöhe beträgt maximal 3.200 Millimeter.
Versorgung mit Standardstrom
Im Gegensatz zu herkömmlichen Aufzügen benötigt der Schindler, wie jedes andere Haushaltsgerät, nur Standardstrom. Dieser "Plug-and-Play"-Ansatz soll die Vielseitigkeit des Systems erhöhen und sei besonders geeignet für die Installation in bestehenden Gebäuden, so Schindler.
Zur Auswahl stehen sechs Innenausstattungen (Forest, Luna, Mineral, Savanna, Terra und Volcano), die sich durch Spiegel ergänzen lassen. Die traditionellen Taster wurden beim "X8" durch Schindlers Uniarrow ersetzt – ein Bedienpaneel mit Wellen-Symbol, das nach Angaben des Unternehmens eine intuitive Bedienung ermöglicht.
"Neues Maß an Einfachheit"
Foto: © Schindler"Jahrzehntelang haben Architekten die Innenräume von Gebäuden um einen unbeweglichen, zentralen Aufzugsschacht herum entworfen. Mit dem Schindler X8 heben wir diese Beschränkung auf und ermöglichen ein neues Maß an Einfachheit und Barrierefreiheit im Design", meint Donato Carparelli.
Bauherren und Architekten könnten ihre Visionen verwirklichen und Nutzererlebnisse schaffen, die bisher nicht möglich gewesen seien, führt der Chief Technology Officer in der Konzernleitung von Schindler weiter aus.
Weitere Informationen: group.schindler.com
Kommentar schreiben