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Kommentar: Trennen Sie die Fakten von den Emotionen!

Aktuelles

Ich denke, dass es derzeit den ein oder anderen in der Branche gibt, der angesichts der steigenden Infektionszahlen durch Omikron noch unsicher ist, ob die interlift stattfinden wird.

Ein Kommentar von Michael Gubisch

Bei den Messebeiratssitzungen des VFA-Vorstands und der AFAG beraten wir natürlich auch die grundsätzliche Machbarkeit der interlift. Da derzeit vieles in Bewegung ist, sind die Verantwortlichen beider Teams nahezu täglich im Austausch.

Ich bin hier in einer Doppelfunktion als VFA-Vorstandsmitglied (verantwortlich für die Messen) und als Geschäftsführer der Schaefer GmbH, die mit einem 200-Quadratmeter-Stand dort vertreten sein wird und dadurch nicht nur den notwendigen Sicherheitsaufwand für das Standpersonal und die Messebesucher kennt, sondern auch dafür verantwortlich ist. Meine Empfehlung: Trennen Sie die Fakten von den Emotionen!

Verständnis für derzeitige Maßnahmen

Zu den Fakten: Die Zahlen steigen derzeit weiterhin an und wir haben laut der Bundesregierung/RKI Mitte Februar den Höchststand erreicht. Gleichzeitig ist die Hospitalisierungsrate stabil und die Sterberate sinkt – im Gegensatz zu früheren Virusvarianten.

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Deshalb gehe ich davon aus, dass die Inzidenzen zwar zunehmen werden, aber nicht gleichzeitig die Anzahl von schweren Erkrankungen, so dass es nicht zu einem Engpass auf den Intensivstationen kommen wird.

Ich teile damit die Meinung der meisten Virologen und verstehe auch die derzeitigen Maßnahmen der Bundes- und Landesregierungen, bereits jetzt schon weitere Öffnungsmaßnahmen bei Großveranstaltungen umzusetzen. Hierzu gehört die Wiederzulassung für Publikum bei Outdoor-Veranstaltungen des Sports und auch Indoor-Veranstaltungen, wie beispielsweise Theater, Kino und Shows – natürlich in angemessener Personenanzahl!

Branche bisher gut durch die Pandemie gekommen

Der Veranstaltung von Messen – auch der interlift – blicken wir deshalb derzeit positiv entgegen. Sollte es wider Erwarten ein Messeverbot durch den Freistaat Bayern geben, können meines Wissens nach die Gesamtausgaben gesondert abgesetzt werden, um den Schaden für die Messeteilnehmer gering zu halten. Falls ein Aussteller die aktuelle Messebeteiligung stornieren möchte, hat er die Kosten des Standplatzes zu tragen und verliert durch die notwendige Neu-Aufplanung der Halle die Standortsicherheit für die interlift 2023.

Ob es eine "gute" Messe wird, ist natürlich vor allem von den Standbesuchern abhängig. Grundsätzlich ist die Branche bisher gut durch die Pandemie gekommen. Der Wille sich wieder zu treffen und auch das Bedürfnis nach persönlichen Austausch (auch bezogen auf potenzielle Geschäfte nach der Pandemie) ist sehr groß. Dies haben kleinere Veranstaltungen im letzten Jahr bereits gezeigt. Natürlich müssen wir von einem Rückgang der Gesamtbesucherzahlen ausgehen.

Auch Nichtteilnahme birgt Risiko

Vor allem Messebesucher außerhalb Europas fürchten sich nicht vor der Einreise oder der Messe, sondern vor den Quarantäne-Bestimmungen nach ihrer Rückreise. Dies bestätigen mir auch die Erfahrungen der AFAG, die bereits einige Messen in der Corona-Zeit durchgeführt hat. Der zu erwartende Rückgang der Besucher ist jedoch nicht auf den Anteil der Entscheider und Fachpersonen zu beziehen. Dies kann ich als Aussteller bestätigen, da wir die gleiche Standfläche belegen werden, aber mit deutlich weniger Personal anreisen werden.

Auch eine Nichtteilnahme birgt übrigens ein Risiko. Die Mitwettbewerber in Präsenz können mehr Kunden mit ihren Produktneuheiten am Stand bedienen als es durch eine nachgelagerte Reisetätigkeit möglich ist.

Der Autor ist im VFA-Vorstand verantwortlich für die Messen und Geschäftsführer der Schaefer GmbH.


Weitere Informationen: interlift 2022: Es geht nichts ums Geld, sondern um die Zukunft

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