(Foto: © Deutsche Aufzugstechnik GmbH)

Aufzug der Superlative: Platz für über 20 Schulklassen

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Die Deutsche Aufzugstechnik GmbH (DAT) hat einen Aufzug an Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) übergeben, der nach Angaben des Unternehmens zu den größten Aufzügen Europas gehört.

Die Einzelanfertigung, die komplett im eigenen Haus geplant und konstruiert wurde, hat eine Fahrkorbgröße von 3,1 Metern Breite, 23,1 Metern Länge und 3,5 Metern Höhe.

Zum Vergleich: Die standardmäßig vom Unternehmen montierten und für den Lastentransport genutzten Aufzüge bewegen sich im Rahmen von 12 bis 15 Metern Länge. Der Aufzug wurde von der Zweigniederlassung Schmidt Aufzüge Medebach der DAT übergeben.

Beförderung vollkommen automatisiert

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Einsatzort der neuen Anlage ist das Stammwerk von Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover, wo die Sonderkonstruktion nach rund einem halben Jahr Bauzeit in Betrieb gegangen ist. Dort transportiert der Aufzug über eine Förderhöhe von 6,6 Metern Rohstoffe und Einzelteile für die Fertigung von Großraumlimousinen und leichten Nutzfahrzeugen. Dabei sind sowohl Größe als auch Steuerung der Anlage speziell an die bei VWN genutzten, rund 20 Meter langen und fahrerlosen Transportzüge angepasst.

Eine eigens entwickelte speicherprogrammierbare Steuerung ermöglicht es, fließend zwischen Normalbetrieb und autonomer Fahrt zu wechseln. Die fahrerlosen Schlepperfahrzeuge können mit dem Aufzug kommunizieren und ihn, just in time‘ anfordern, sodass die Beförderung vollkommen automatisiert vonstattengeht.

Massen sicher bewegen

Das Gewicht der Zuladung im alltäglichen Gebrauch beträgt circa 25 Tonnen. Die Last zur Berechnung liegt insgesamt bei 44,35 Tonnen, was umgerechnet etwa dem Gewicht von 591 Personen entspricht. Hinzu kommt noch das Eigengewicht des Fahrkorbs von rund 55 Tonnen.

Um diese Massen sicher zu bewegen, wird der Fahrkorb über insgesamt zehn Führungsschienen geleitet, acht mehr als bei einem üblichen Personenaufzug. Die vier Hydraulikzylinder des Aufzugs verfügen über hydraulische sowie mechanische Ausgleiche mittels Zahnstangengetriebe. Sie sollen gewährleisten, dass die Hydraulikkolben sich absolut gleichmäßig ausfahren und es beim Heben und Senken des Fahrkorbs zu keinen Verzerrungen kommt. Zudem stellen insgesamt acht Aufsetzbolzen die Bündigstellung des Fahrkorbs auf beiden Etagen sicher und sorgen dafür, dass dieser beim Be- und Entladen nicht in Bewegung gerät. Natürliche Werkstoffe und energetisch effizient

Neben Funktionalität und Sicherheit spiele auch die Nachhaltigkeit bei der neuen Anlage eine große Rolle, betont die DAT. Ziel bei der Planung sei es gewesen, die Energiekosten des Aufzugs im Alltag so gering wie möglich zu halten.

Sandwichplatten mit Basalt

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Statt wie üblich aus Stahlblech sind die Wände des Fahrkorbs aus Sandwichplatten mit Basalt gefertigt. "Der in der Natur vorkommende Werkstoff ist umweltschonend in der Herstellung, hat eine hervorragende Festigkeit und Brandbekämpfungscharakteristiken und ist besonders leicht", so die DAT. Dadurch fällt das Eigengewicht des Fahrkorbs niedrig aus.

Darüber hinaus schaffen vier jeweils 6,75 Tonnen schwere Gegengewichte einen zusätzlichen Ausgleich. Dieser Gesamtausgleich von 27 Tonnen wirkt beim Heben des Aufzugs dem Gewicht des Fahrkorbs und der Traglast entgegen. Dadurch müssen die Motoren weniger Gewicht stemmen, werden entlastet und der Energieverbrauch sinkt.

Ein "besonderes Highlight" für einen Aufzug dieser Größenklasse seien zudem die beiden frequenzgeregelten 47 Kilowatt starken Aggregate mit Netzrückspeisung, sagt das Unternehmen. Die von der Firma Bucher Hydraulics hergestellten Antriebe arbeiten bei einer Abwärtsfahrt des Aufzugs als Generatoren und speisen die dabei produzierte Energie zurück ins Stromnetz. Damit tragen sie zusätzlich zur Nachhaltigkeit der Anlage bei.


Weitere Informationen: deutsche-aufzugstechnik.de

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