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Wie Unternehmen Messen mit Social Media verlängern können

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Der Messeauftritt ist für viele kleine und mittelständische Unternehmen ein Höhepunkt im Jahr – vor allem auf der interlift. Wer Social Media vor, während und nach der Messe gezielt einsetzt, kann das Investment über den Stand hinaus verlängern.

Von Robin Heintze

Hier sind fünf konkrete Ansätze, wie Sie Social Media sinnvoll in Ihre Messeplanung einbauen können – auch ohne großes Marketingteam.

Vor der Messe: Aufmerksamkeit aufbauen und Termine sichern

Ein häufiger Fehler: Erst zur Messe selbst startet die Kommunikation. Dabei beginnt die Messe "im Kopf" Ihrer Zielgruppe schon Wochen vorher.

Was Sie tun können:
• Kündigen Sie Ihre Teilnahme frühzeitig auf Ihren Kanälen (z. B. Instagram, LinkedIn oder Facebook) an.
• Liefern Sie Mehrwert: Was haben Besucher davon, wenn sie an Ihren Stand kommen? Zeigen Sie deshalb, was Sie offerieren: Neue Produkte, Innovationen oder auch spannende Gespräche.
• Bieten Sie Besuchern einen Termin an – über ein Formular, eine Mailadresse oder Direktnachricht.

Robin Heintze. Foto: © morefire GmbHRobin Heintze. Foto: © morefire GmbH

Tipp: Fotos oder kurze Videos aus der Vorbereitung (z. B. Standbau oder erste Produkt-Tests) wirken nahbar und wecken Interesse. Zeigen Sie, dass bei Ihnen etwas passiert – das erhöht die Vorfreude und senkt die Hemmschwelle, den Stand zu besuchen.

Wichtig: Machen Sie die Anzahl der Termine zur klaren Zielgröße (KPI). Je mehr konkrete Gespräche Sie im Vorfeld vereinbaren, desto wirkungsvoller wird Ihr Messeauftritt. Idealerweise sind die Kalender von Vertrieb und Account Management zur Messezeit gut gefüllt. Nutzen Sie außerdem ein zentrales CRM-System, um die Messe-Leads strukturiert zu erfassen. So gehen keine Kontakte verloren – und Follow-ups lassen sich direkt nach der Messe gezielt angehen.

Während der Messe: Präsenz zeigen, Menschen einbinden

Auf der Messe selbst passiert viel – und genau das können Sie online begleiten.

Was Sie tun können:
• Posten Sie täglich kurze Updates vom Stand: Gespräche, Produktdemos, Eindrücke.
• Zeigen Sie Gesichter: Wer steht hinter Ihrem Unternehmen? Wer berät die Besucher?
• Nutzen Sie ein wiederkehrendes Format mit einem klaren Namen wie #interlift2025, um Sichtbarkeit zu schaffen – markieren Sie relevante Personen und die Veranstalter.

Tipp: Auch kleinere Eindrücke – z. B. ein Blick hinter die Kulissen oder der morgendliche Aufbau – erzeugen Nähe und stärken Ihre Marke.

Zeigen Sie Gesichter: Persönliche Beiträge wirken oft am stärksten. Wer war vor Ort? Was hat die Kollegin oder der Kollege von der Messe mitgenommen? Wen hat man getroffen – und welche Erwartungen wurden vielleicht auch nicht erfüllt?

Solche ehrlichen Einblicke kommen in sozialen Netzwerken besonders gut an – sie schaffen Vertrauen, machen Ihr Unternehmen greifbarer und heben Sie positiv von reiner Produktkommunikation ab.

Nach der Messe: Dranbleiben und Leads pflegen

Nach der Messe ist vor dem Abschluss. Wer hier mit Social Media weitermacht, bleibt präsent – auch bei denen, die den Stand nicht besucht haben.

Was Sie tun können:
• Teilen Sie ein kurzes Fazit oder ein Dankeschön an alle Besucher.
• Heben Sie besondere Momente hervor – zum Beispiel, was Sie überrascht oder gefreut hat.
• Nutzen Sie Ihre Inhalte weiter: Wandeln Sie Fotos, Videos oder Präsentationen in kurze Beiträge um.
• Bleiben Sie mit neuen Kontakten über Linked-In oder Newsletter in Verbindung.

Tipp: Wer sich direkt nach der Messe bedankt, bleibt in guter Erinnerung – oft ein Türöffner für das erste Nachgespräch. Teilen Sie den Moment: Wenn auf Bildern und Videos von der Messe Gesprächspartner zu sehen sind, teilen Sie die Bilder mit ihnen. Vielleicht machen diese auch einen Beitrag zur Messe auf LinkedIn, der Sie im guten Licht dastehen lässt.

Denken Sie daran: "Do things that don’t scale." Der persönliche Einsatz lohnt sich – gerade im Mittelstand. Standard-Massenmails wirken schnell beliebig. Wer sich Zeit für individuelle Kommunikation nimmt, hebt sich positiv ab und legt den Grundstein für eine langfristige Kundenbeziehung.

Branchen-Influencer nutzen

In den meisten Branchen gibt es Influencer, die auf Social Media eine relevante Reichweite haben. Prüfen Sie, ob welche aus Ihrer Branche auch auf der Messe sind. Wenn ja, laden Sie sie auf den Stand z. B. für ein Interview ein. In der Regel sorgen diese für zusätzliche Reichweite und Aufmerksamkeit.

Vorbereitung beginnt im eigenen Team

Posten Sie tägliche kurze Updates von Ihrem Stand! Foto: © Frei nutzbar gemäß Adobe Firefly-LizenzPosten Sie tägliche kurze Updates von Ihrem Stand! Foto: © Frei nutzbar gemäß Adobe Firefly-Lizenz

Ein erfolgreicher Messeauftritt lebt von gutem Teamwork – auch hinter den Kulissen. Überlegen Sie frühzeitig: Wer steht am Stand – und warum? Ideal ist eine Mischung aus Produktwissen, Beratungskompetenz und Kommunikationsstärke.

Bringen Sie auch Ihre Kolleginnen und Kollegen ins Spiel, wenn es um Social Media auf der Messe geht.
Teilen Sie klare Rollen ein:
• Wer macht Fotos oder Videos?
• Wer postet direkt vom Stand?
• Wer sammelt Ideen für spätere Beiträge?

Ein kurzes Briefing vor der Messe hilft, alle Beteiligten ins Boot zu holen – und sorgt dafür, dass sowohl am Stand als auch online ein stimmiger Eindruck entsteht.

Fazit

Eine Messe wie die interlift bietet viele Chancen – auch digital. Wer Social Media clever einsetzt, verlängert den Messeauftritt über den Stand hinaus und bleibt bei Kunden im Gespräch. Und das Beste: Mit etwas Planung reicht oft schon ein Smartphone und ein wenig Zeit, um spürbare Effekte zu erzielen.

Robin Heintze ist Mitgründer und Geschäftsführer der Agentur "morefire". Das 130-köpfige Team will seinen Kunden ermöglichen, mehr Leads und Verkäufe über Kanäle wie SEO, Google Ads, Content-Marketing, Social-Media oder Marketing-Automation zu erreichen.


Weitere Informationen: https://www.more-fire.com/

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