Sandra Pilz hat den neuen Service als eine der ersten getestet. Als sie mit dem Langstock in der einen und dem Handy in der anderen Hand das Foyer des BFW betritt, hat sie den Aufzug bereits per App übers Smartphone gerufen. Die App sagt ihr akustisch, wo sich die Anlage befindet, dann steigt sie ein. Sekunden später teilt ihr die App mit, dass sie in der zweiten Etage angekommen ist und den Gang links zum Kursraum nehmen soll.

Sandra Pilz hat den neuen Service als eine der ersten getestet. (Foto: © Kone)

Aufzugnutzung für Blinde und Sehbehinderte erleichtern

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Kone nutzt jetzt die GPS-App Blindsquare. Damit sollen blinde und sehbehinderte Menschen sicher und selbstständig mit dem Aufzug an ihr Ziel kommen. Im Berufsförderungswerk in Würzburg kommt die neue Anwendung erstmals in Deutschland zum Einsatz.

Kone Aufzüge und die BlindSquare-App werden über die cloudbasierte digitale Kone-Plattform und ihre offene Schnittstelle (API) miteinander vernetzt. Die Aufzüge der neuesten Generation DX (Digital Experience) sind bereits serienmäßig mit der Cloud verbunden.

BlindSquare ist mit rund 60.000 Nutzern die weltweit meistverwendete GPS-App für Blinde und Sehbehinderte. Anders als Navigations-Apps, die Nutzer zu einem vorgewählten Ziel führen, unterstützt BlindSquare die Orientierung im öffentlichen Raum. Standort und Bewegungsrichtung des Nutzers bestimmt die App über die GPS-Funktion des Smartphones metergenau und vernetzt sie mit frei verfügbarem Kartenmaterial sowie Daten externer kostenloser Dienste.

Mit App und Aufzug sicher durchs Gebäude navigieren

 Im Berufsbildungswerk in Würzburg nutzen blinde und sehbehinderte Menschen die neue Verknüpfung von App und Aufzug Foto: © Kone Im Berufsbildungswerk in Würzburg nutzen blinde und sehbehinderte Menschen die neue Verknüpfung von App und Aufzug Foto: © Kone

Sandra Pilz hat den neuen Service als eine der ersten getestet. Als sie mit dem Langstock in der einen und dem Handy in der anderen Hand das Foyer des BFW betritt, hat sie den Aufzug bereits per App übers Smartphone gerufen. Die App sagt ihr akustisch, wo sich die Anlage befindet, dann steigt sie ein. Sekunden später teilt ihr die App mit, dass sie in der zweiten Etage angekommen ist und den Gang links zum Kursraum nehmen soll (dazu kann man auf der Website von Kone ein Video sehen).

„Aufzugfahren mag für Sehende selbstverständlich sein. Für blinde und sehbehinderte Menschen ist es jedoch ein Hindernis“, erzählt die junge Frau. Denn was andere sehen, müsse sie erst in Erfahrung bringen: Wo ist die Anlage? Gibt es Taster mit Braille-Schrift? Wann ist die Zieletage erreicht? Und in welchen Flur muss ich jetzt gehen? All diese Fragen beantworte die BlindSquare-App in Kone Aufzügen. „Hilfsmittel wie diese erleichtern den Alltag enorm.“ 

Digitale Verknüpfung mit Aufzügen

Zunächst war BlindSquare auf die Nutzung im Freien beschränkt. Inzwischen hilft die App auch bei der Orientierung innerhalb von Gebäuden. So kann BlindSquare über eine digitale Verknüpfung mit den Kone Aufzügen kommunizieren.

Darüber hinaus können Gebäudebetreiber Bluetooth-Sender (Beacons) installieren, um die Orientierung innerhalb von Gebäuden zu erleichtern. BlindSquare ist für iPhone und iPad erhältlich. Eine Variante für Android-Geräte ist in Vorbereitung. Für den Vertrieb in Europa ist die Firma Dräger & Lienert in Marburg zuständig.

Das Berufsförderungswerk Würzburg ist ein berufliches Bildungszentrum für blinde und sehbehinderte Menschen. Durch Qualifizierungsmaßnahmen werden die erwachsenen Schülerinnen und Schüler wieder ins berufliche und gesellschaftliche Leben eingegliedert. Derzeit lernen rund 220 Menschen in mehr als 20 Ausbildungsberufen am BFW.

Weitere Informationen:www.kone.de

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