Drei Fragen an … René Müller Aufzugsservice Süd
Ein Post bei LinkedIn hat uns auf René Müller aufmerksam gemacht. Denn der Geschäftsführer der Aufzugsservice Süd GmbH präsentierte dort eine außergewöhnliche Idee …
Der 54-jährige René Müller, Geschäftsführer der Aufzugsservice Süd GmbH, war vor seiner Selbstständigkeit 25 Jahre bei ThyssenKrupp Aufzüge tätig, wo er auch seine Ausbildung absolviert hat. "In dieser Zeit habe ich zunächst als Monteur und später in leitenden Positionen alle Facetten des Aufzugsbaus kennengelernt."
Vor kurzem haben Sie zum ersten Mal ein mechanisches Bauteil mit dem 3D-Drucker neu gefertigt. Wie kam es dazu?
Müller: Ich überlege immer, wie sich neue Technologien sinnvoll in die Praxis integrieren lassen. Und neulich standen wir vor einem Problem: Ein kleines mechanisches Bauteil im Türantrieb war defekt – nichts Großes, aber ohne dieses Teil lief der Aufzug nicht. Normalerweise hätten wir es bestellen müssen, was bedeutet hätte, dass der Aufzug noch einige Tage stillstünde. Da sagte unser Techniker plötzlich: "Das könnten wir doch auch drucken!" Zunächst habe ich gestutzt, aber die Idee hat mich sofort gepackt. Also haben wir den 3D-Drucker angeworfen, und wenige Stunden später war das neue Teil eingebaut. Der Aufzug lief wieder, und wir hatten nicht nur Zeit gespart, sondern auch zum ersten Mal ein Ersatzteil selbst hergestellt.
Foto: © Aufzugsservice SüdWie hat es funktioniert? Ist eine Fortsetzung geplant?
Müller: Überraschenderweise hat es gleich beim ersten Versuch perfekt funktioniert. Die Software, mit der wir das Bauteil konstruiert haben, ist wirklich gut, sodass die Vorbereitung schnell erledigt war. Alles in allem hat es vom ersten Klick bis zum fertigen Druckteil gerade einmal zwei Stunden gedauert. Wichtig ist, dass man das Bauteil als Vollmaterial druckt und das passende Filament auswählt, denn das entscheidet über die Stabilität und damit über den Erfolg. Und ja, wo immer es möglich und sinnvoll ist, werden wir das künftig wieder so machen. Die Möglichkeiten sind einfach zu spannend, um sie nicht zu nutzen.
Welche Vorteile hat der 3D-Druck von Bauteilen?
Müller: Der größte Vorteil ist ganz klar die Zeit. Wir müssen nicht tagelang auf ein Ersatzteil warten, sondern können es oft noch am selben Tag selbst herstellen. Hinzu kommt die Flexibilität: Wir sind nicht auf die Lagerbestände oder Lieferzeiten von Herstellern angewiesen, sondern können auch spezielle oder ältere Bauteile nachbauen, die es vielleicht gar nicht mehr gibt. Außerdem sparen wir Kosten – sowohl für das Teil selbst als auch für den Ausfall des Aufzugs. Und nicht zuletzt macht es einfach Spaß, zu sehen, wie aus einer Idee am Bildschirm in kurzer Zeit ein funktionierendes, greifbares Teil entsteht.
Hintergrund: Aufzugsservice Süd GmbH Hier geht es zum Internet-Auftritt der Aufzugsservice Süd GmbH.
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