Vierflügelige Faltschachttüren im Bestand ersetzen
Die kraftbetätigte Faltschachttür "Sinius" von Meiller erfüllt nun auch die Brandschutznorm EN 81-58 E60. Sie wurde für die 1:1-Modernisierung bestehender vierflügeliger Türsysteme im Bestand entwickelt.
In Industrieanlagen – insbesondere in der Chemie- und Automobilbranche – sind noch heute zahlreiche Schachtabschlusstüren im Einsatz, die in den 1980er- und 1990er-Jahren installiert wurden. Es handelt sich um vierflügelige, kraftbetätigte Falttüren zweier Hersteller, die mittlerweile in Konzernstrukturen aufgegangen sind und diese Türtypen nicht mehr anbieten.
In den vergangenen Jahren wurde sowohl von Betreibern als auch von Planungsbüros der Ruf nach einem passenden Ersatz laut, da die bestehenden Systeme als störanfällig gelten und mit heutigen Sicherheits- und Komfortanforderungen nicht mehr vereinbar sind. Ein Austausch durch Drehtüren oder vertikal öffnende Alternativen scheiterte vielerorts an baulichen oder funktionalen Einschränkungen.
Lösung: Modernisierung ohne bauliche Eingriffe
Erleichterte Einhängmöglichkeit der äußeren Türblätter durch neue 20 mm Bohrungen mit Senkung und größerer Faße. Foto: © Meiller AufzugtürenVor diesem Hintergrund hat Meiller die Tür Sinius entwickelt: eine vierflügelige, kraftbetätigte Faltschachttür, die speziell dafür ausgelegt ist, den Bauraum der ursprünglichen Systeme exakt abzubilden. Das Ziel war, den Austausch ohne bauliche Maßnahmen zu ermöglichen. Parallel dazu mussten alle relevanten sicherheitstechnischen Anforderungen erfüllt werden.
Obwohl die EN 81-20/50 kraftbetätigte Faltschachttüren nicht ausdrücklich behandelt, gelten laut Stand der Technik auch hier die Grenzwerte von:
• 150 Nm Stoßkraft
• 10 J Schließenergie
• 4 J Schubenergie.
Diese Anforderungen wurden von Beginn an durch den TÜV Süd begleitet und geprüft.
Neu: Jetzt auch brandgeprüft
Mit der aktuellen Prüfung gemäß EN 81-58 E60 erfüllt Sinius nun auch die Kriterien für Anwendungen mit erhöhtem Brandschutz. Damit erweitert sich das Einsatzfeld deutlich, beispielsweise in sensiblen Industriebereichen oder öffentlich zugänglichen Anlagen, in denen ein zertifizierter Brandschutz gefordert ist.
"Gerade in industriellen Bestandsanlagen ist es entscheidend, dass sich Sicherheit und Wirtschaftlichkeit vereinen lassen", betont Florian Runck, Produktmanager bei Meiller Aufzugtüren.
Technische Merkmale
Neue Schwellen-Befestigungskonsolen und neue Kämpfer- und Zargenbefestigungswinkel für leichtere, flexiblere und stabilere Montagemöglichkeit. Foto: © Meiller AufzugtürenSinius ist in lichten Durchgangsbreiten von 2.000 bis 4.000 mm und Höhen von 2.000 bis 3.000 mm erhältlich. Die Tür ist IP54-zertifiziert, wird standardmäßig pulverbeschichtet ausgeliefert und ist auf maximale Robustheit ausgelegt. Auch bei mechanischen Einwirkungen, wie eingedellten Türflügeln, bleibt die Funktion in der Regel gewährleistet. Beschädigte Flügel können mit geringem Aufwand ersetzt werden.
Die Türseiten werden jeweils durch einen eigenen Motor angetrieben. Die Steuerung übernimmt ein System aus der MiDrive-Reihe von Meiller. Die Tür ist sowohl für Anlagen ohne Kabinentür als auch für Kombinationen mit dem Kabinenrolltor Genius Plus I geeignet.
Die Türschwelle wird vor Ort vergossen. Sollte es zu Beschädigungen kommen, lassen sich die Schwellenführungselemente ebenfalls problemlos austauschen.
Typische Einsatzbereiche
Sinius wurde für die Modernisierung bestehender Faltschachttüren entwickelt, eignet sich aber ebenso für Neuanlagen im Schwerlastbereich, besonders dort, wo bauliche Veränderungen vermieden werden sollen.
Weitere Informationen: https://www.meiller-aufzugtueren.de/de/
Mehr Informationen zu Meiller Aufzugtüren finden Sie in den Online-Artikeln "Die Drehtür im Aufzugsbau: Ein unterschätzter Klassiker" und "Drei Fragen an … Christian Dreßler" auf lift-journal.de.
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